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Meine erste Lomokamera – Welche ist die Richtige für mich?

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Beginnt man mit der analogen Fotografie oder der Lomografie stellt sich schnell mal die Frage nach der richtigen Kamera. Mit diesem Artikel wollen wir Anfängern bei der Suche etwas helfen!

Fragt man X Fotografen nach der richtigen Kamera, bekommt man sich X verschiedene Antworten, deshalb wollen wir uns in diesem Artikel etwas einschränken.

Eine gute Wahl um einfach mal einwenig rumzuexperimentieren ist sicher eine gebrauchte Kamera. Hier lohnt es sich mal etwas in der Verwandtschaft oder dem Bekanntenkreis herumzufragen. Auch ein Blick in die gängigen Onlinebörsen schadet nicht.

In diesem Artikel soll es allerdings mehr um Kameras gehen, die man noch einfach bekommt und auch noch produziert werden. Da am Anfang das Budget meist recht klein ist und man selbst noch nicht weiß, ob man überhaupt daran Spaß hat, setzten wir das Limit mal auf rund 100€. Außerdem scheiden Kameras mit Folgekosten (z.B. der Spinner 360 oder die Sprocket Rocket für den man schon einen Scanner haben sollte) oder mit obskuren Formaten aus.

Wir beschränken uns außerdem auf Kleinbildkameras. Zwar gibt es viele Lomografen, die etwa mit einer Holga oder einer Diana F+ angefangen haben, aber Mittelformat ist nunmal teuerer, im Vergleich zu Kleinbildfilmen schwerer zu bekommen, man hat weniger Bilder und die Entwicklung ist auch nicht immer Problemlos in Großlaboren möglich.

Ich würde Anfänger also deutlich von einer Mittelformatkamera zu Beginn abraten. Auch die Pocketfilmkameras von Lomography scheiden klar aus. Sie sind zwar süß, aber bei den hohen Filmkosten, bei der Suche nach einem passendem Labor und dergleichen vergeht einem als Anfänger schnell mal der Spaß am Fotografieren.

Weiter sollte die Wunschkamera einfach zu bedienen sein. Hat man bis jetzt nur mit einer kleinen Digitalkamera fotografiert, die für ein alles übernimmt, vergisst man schnell mal alles richtig einzustellen.

Nochmal zusammen gefasst sollte die perfekte Anfängerlomokamera unter 100€ liegen, kein spezielles Format haben, Kleinbildfilm schlucken und einfach zu bedienen sein.

Hier also mal einige Möglichkeiten für Anfänger!

Fisheye One und Fisheye No. 2

Die Fisheyekameras (Fisheye 1 und Fisheye 2 bei Amazon) von Lomography werden mit Kleinbildfilm geladen und sind einfach zu bedienen. Mit ihnen lassen sich tolle Schnappschüsse machen und gerade Partyfotos gibt dies einen besonderen Look.

Da beide Kameras einen eingebauten Blitz haben, ist auch das Fotografieren in Innenräumen kein großes Problem. Überfordernde Einstellungsmöglichkeiten gibt es keine, der Fokus kann nicht falsch eingestellt werden und durch die Fisheyelinse kann man schön nah ran an sein Motiv. Mit der Zeit kann sich der Fisheye-Effekt etwas langweilen.

Multilinsenkameras

Ob Supersampler (Amazon), Actionsampler, Oktomat (Amazon) und Pop 9 (Amazon) von Lomography oder eine billige Multilinsenkamera von eBay eines haben sie gemeinsam, und zwar mehr als eine Linse. Sie werden mit Kleinbildfilm geladen, sind einfach zu bedienen und für eine Summe von 5 bis 50 Euro liegen sie auch gut im Budget.

Mit einer Multilinsen-Kamera lassen sich wirklich coole Aufnahmen, besonders mit Bewegung, machen. Fotografiert man aber mal in Innenräumen oder bei weniger Licht, ist man schnell am Ende der Möglichkeiten. Auch kann der “Effekt”, wie bei den Fisheyekameras, schnell mal langweilen.

Holga 135 (BC)

Die Holga 135 (Amazon) entspricht schon recht genau der Kamera nach, der wir suchen. Sie wird mit 35 mm Film geladen und ist einfach zu bedienen, aber bietet im Gegensatz zu den vorigen mehr Möglichkeiten. So kann ein Blitz angeschlossen werden, es gibt ein Bulb-Modus und man kann einfach Mehrfachbelichtungen machen. Außerdem liefert besonders die Holga 135 BC mit ihrer Vignettierung den typischen Lomo-Look.

Die robuste Plastikkamera ist sicher eine gute Wahl für Anfänger.

Diana Mini

Die Diana Mini (Amazon) wird oft von Lomography selbst für Anfänger empfohlen. Sie belichtet auf Kleinbildfilm entweder quadratische oder Halb-Format-Aufnahmen.

Ein Blitz kann angeschlossen werden, entweder der Diana F+ Flash oder mit einem Adapter auch Blitzlichter mit Hot Shoe Anschluss. Leider scheint sie laut einiger Benutzer öfters mal etwas zickig zu sein und Probleme zu machen. Auch bei der Entwicklung im Großlabor kann es durch das quadratische Format zu Problemen kommen.
Preislich liegt sie mit Blitz natürlich deutlich über der Holga.

SuperHeadz Wide and Slim

Die SuperHeadz Wide and Slim ist eine Kleinbildkamera mit Weitwinkellinse (Amazon). Dadurch das es keine Einstellungsmöglichkeiten besitzt sollte jeder Anfänger mit ihr zurechtkommen.

Gerade bei Sonnenschein und einem gecrosstem Diafilm zaubert sie einen tollen Lomoeffekt. Sie ist komplett aus Plastik und kompakt und sollte deshalb in jeder Tasche Platz finden. Leider ist ihre Blende recht klein, das heißt sie braucht viel Licht für ein richtig belichtetes Bild, und sie hat keinen Anschluss für einen Blitz, insofern ist sie nicht wirklich als Alltagskamera geeignet.

La Sardina

Wie die Wide and Slim ist auch die La Sardina (Amazon) von Lomography eine Weitwinkelkamera. Sie bietet allerdings einiges mehr als die Kamera von SuperHeadz. So kann man z.B. mit ihr Langzeit- und Mehrfachbelichtungen machen

Auch ein Blitz kann an die La Sardina angeschlossen werden, allerdings nur der “Fritz the Blitz” von Lomography. Beim Fotografieren mit ihr sollte man nicht vergessen richtig zu fokussieren und die Linse herausziehen.

Colorsplash Kamera

Die Colorsplash ist eine Kleinbildkamera von Lomography (Amazon). In ihr ist fest ein Blitz verbaut vor den Farbfilter geschoben werden können.

Viele Einstellungsmöglichkeiten gibt es bei ihr nicht, der Fokus z.B. ist fest eingestellt. Für Partys und Ähnliches ist sie sicher eine gute Wahl.

Unterwasserkamera aus der Drogerie / Einwegkamera

Lässt der Geldbeutel große Ausgaben nicht zu, schadet ein Blick in den nächsten Drogeriemarkt nicht. Hier werden Einweg- und Unterwasserkameras für kleines Geld verkauft.

Eine Einwegkamera sollten die meisten schon mal bedient haben und sehr viel falsch machen kann man eh nicht. Für den Anfang kann man mit so einer Kamera nicht viel falsch machen.

In manchen Läden gibt es außerdem Unterwasserkameras, die sich wieder befüllen lassen. Das soll heißen man gibt nicht die komplette Kamera zu Entwicklung, sondern nimmt die Kamera aus dem Gehäuse und spult den Film zurück. Danach kann man wieder einen neuen Film in die Kamera einlegen.

Wegen des niedrigen Preises ist es dann auch nicht so schlimm, wenn die Knipse verloren oder kaputt geht. Allerdings haben dieses Unterwasserkameras das gleiche Problem wie die Wide and Slim, sie sind nicht sonderlich lichtstark und sollte eher draußen verwendet werden.

Fazit

Abschließend kann man sagen das man mit der Holga 135, La Sardina und vielleicht noch der Diana Mini nicht viel falsch machen kann.

Möchte man etwas Ungewöhnliches, dann wären die Fisheye- und Multilinsenkameras die richtige Wahl.

Hat man nur wenig Geld zu Verfügung und möchte Einfachmal etwas reinschnuppern tut es auch die Einwegkamera für den Anfang.

Spielt Geld keine Rolle, würde ich zur Lomo LC-A(+) (Amazon*) raten.

Natürlich macht eine gebrauchte Kamera auch Sinn, hier sollte man sich vorher aber etwas informieren oder einen befreundeten Lomografen fragen, nicht dass man zu viel zahlt oder eine falsche Kamera kauft.

Als Tipp zum Schluss kann ich nur dazu raten nicht gleich aufzugeben, wenn das Ergebnis nicht gleich gefällt, einfach weitermachen und, das kann ich versprechen, es wird besser.

Welche Kamera würdet ihr Anfängern empfehlen?

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