Eine Einwegkamera ist eine Gattung von Kamera, die für die einmalige Verwendung gedacht sind. Aus diesem Grund sind sie recht einfach aufgebaut. Die meisten Modelle kommen mit einem festen Objektiv und einem Plastikgehäuse. Einige sind mit einem integrierten Blitzgerät ausgestattet. Einige Kamera können auch zum Tauchen verwendet werden.
In einer Einwegkamera befindet sich normaler Film. Dieser wird bei den meisten Modellen, nach jeder Aufnahme wieder zurück in eine Patrone gespult. Nach dem Belichten des eingelegten Films muss die Kamera zur Entwicklung bei einem Labor abgegeben werden. Dort wird der Film entnommen, das Filmmaterial entwickelt und man erhält die Negative zurück. Das Kameragehäuse wird entweder entsorgt oder nochmal verwendet.
Geschichte der Einwegkamera
Die erste Kamera, die sich dieses Prinzips zunutze machte, war die Kodak von dem damals noch recht jungen Unternehmen Kodak im Jahr 1888. Die von George Eastman entwickelte Boxkamera wurde mit einem Rollfilm für 100 Aufnahmen geladen. Nach dem Füllen des Films mussten Kunden, die Kamera einschicken und erhielten die Bilder und die Kamera mit einem frischen Film zurück.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden immer mal wieder Einwegkameras vorgestellt, aber konnten sich aber nicht wirklich durchsetzten. Erst im Jahr 1986 gelang dem japanischen Unternehmen Fujifilm der Durchbruch. Mit der Utsurun-Desu oder QuickSnap wurde eine Einwegkamera für Kleinbildfilme, wie wir sie noch heute kennen, vorgestellt. Ein Exemplar kostete damals 1380 Yen und war ein Verkaufsschlager.
Nicht lange später versuchten sich auch Canon, Nikon, Konica und Kodak an ähnlichen Modellen. 1987 stellte Kodak die Fling für 110 Pocketfilm vor. 1988 wurde dann eine Kleinbildversion vorgestellt und ein Jahr später in FunSaver umbenannt. 1989 wurde die Kodak Fling eingestellt.
Um im Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben, führte Fuji erweiterte Funktionen in sein ursprüngliches Modell ein, wie z.B. Panoramafotografie, Wasserabdichtung und den Einbau eines Blitzes. Einige Kameras verfügten sogar über eine manuelle Zoomfunktion, die durch Verschieben von zwei Objektiven vor dem Verschluss funktioniert.
Wieso waren die Einwegkameras so populär? In der Zeit war es noch nicht, wie heute in Zeiten von Smartphones, üblich das jeder über eine Kamera verfügte. Einwegkameras boten eine Möglichkeit, für recht wenig Geld Bilder zu machen. So wurden sie etwa an Touristenhotspots verkauft. Recht verbreitet waren sie auch in Erste-Hilfe-Kästen im Auto, um bei einem Unfall die Sachlage in Bildern für die Versicherung zu dokumentieren.
Ein populäres Einsatzgebiet waren und sind auch Hochzeiten. Durch die Einfachheit von Einwegkameras kann im Prinzip jeder mit ihnen Bilder machen.
Einwegkameras werden heute noch hergestellt und können auch ohne Probleme in den meisten Fotolaboren entwickelt werden.