Die Holga 120 N ist eine Mittelformatkamera aus Plastik. Sie (Amazon) ist eine verbesserten Version der Holga 120 S. Das “N” im Namen der Kamera steht für “New”. Eingeführt wurde die Holga 120 N im Jahr 2009.
Der Großteil der Holga 120 N ist aus Plastik, dadurch ist sie für eine Mittelformatkamera sehr leicht. Die typische Holgadesign ist fast komplett in Schwarz gehalten.
Die typischen Holga Fotos sind quadratisch (6×6). Mithilfe einer beiliegenden Maske lassen sich allerdings auch Fotos im 6 x 4,5 Format machen. So passen auf einen normalen 120 Film statt nur 12 16 Aufnahmen. Dabei verliert man allerdings etwas an dem besonderen Look, z.B. an der Vignettierung.
Die Holga hat eine feste Linse mit einer Brennweite von 60 mm. Die Holga ist etwas weitwinkliger als die Diana F+. Die maximale Blende liegt bei f/8. Verändern lässt sie sich mit einem Schieber über der Linse. Sieht man dort die kleine Wolke, ist die Blende auf f/8 eingestellt, bei der Sonne auf f/11.
Die Belichtungszeit stellt man an der Kameraunterseite ein. Zur Auswahl stehen eine fixe Belichtungszeit von ungefähr 1/125 s (N) und einem Bulb-Modus für Langzeitbelichtung. Solange der Auslöser gedrückt wird, ist der Verschluss offen im Bulb-Modus. Nach der Benutzung sollte man den Schalter wieder auf “N” stellen, da man dies gern mal beim nächsten Foto vergisst und das Ergebnis davon nur verwackelte und verschwommene Bilder sind.
Aufgrund der günstigen Herstellung (Qualitätskontrolle) können die Werte, wie die Belichtungszeit, allerdings etwas variieren.
Die Entfernung wird durch das drehen am Objektiv eingestellt. Die Holga 120 N ist eine Kamera mit Zonenfokus. Die Entfernung zum Motiv muss vom Fotografen geschätzt werden. Um das Objektiv befinden sich kleine Piktogramme, statt Meterangaben um das Fokussieren zu vereinfachen. Die einzelne Person entspricht 1 Meter, die kleine Gruppe 2 Metern, die große Menschengruppe 6 Metern und der Berg ist die Einstellung für Unendlich.
Der eingebaute Sucher der Holga 120 N ist nicht verbunden mit dem Objektiv und befindet sich außerdem nicht auf derselben Achse wie die Linse. Deshalb sollte man sich nicht zu 100% darauf verlassen das später alles exakt so auf dem Bild ist, wie man es ihm Sucher komponiert hat.
Ein Blitz kann an die Holga 120 N per Hot Shoe angeschlossen werden. Der Blitz muss natürlich nicht selbst von Holga hergestellt worden sein. Die Holga funktioniert voll mechanisch und benötigt keine Batterien. Einen Belichtungsmesser hat sie natürlich nicht. Für Langzeitbelichtung verfügt die Holga über einen Stativanschluss. Doppel- und Mehrfachbelichtungen lassen sich mit der Holga 120 N natürlich ganz einfach durch mehrfaches Betätigen des Auslösers erstellen, da der Transportmechanismus und der Auslöser nicht miteinander verbunden sind.
Berüchtigt ist die Holga für ihre Light Leaks. So dringt gern mal durch die Ritzen etwas ungewolltes Licht auf den Film. Außerdem fällt auch gern man das Rückteil mitten beim Fotografieren ab. Um die gröbsten Light Leaks zu verhindern sollte man die Rückseite mit lichtdichtem Klebeband abkleben. Das Abfallen des Rückteils lässt sich ebenfalls mit Klebeband verhindern.
Preislich ist die 120 N wohl die günstigste Mittelformat-Holga. Den besten Preis für eine Neue bekommt wahrscheinlich bei asiatischen Onlinehändern. Je nach Händler kann der Lieferumfang etwas variieren. In den meisten Fällen bekommt man mit der Kamera die zwei Maske (6×6, 6×4,5), ein einfacher Gurt, die Anleitung und der Objektivdeckel.
Zubehör für die Holga 120 N
Von Holga gibt es natürlich auch separat erhältliches Zubehör.
So gibt es z.B. Blitze und Linsenaufsätze um die Brennweite zu verändern (z.B. in eine Fisheyelinse). Ein Satz Markro- und Close-Up-Linsen gibt es genauso, wie Farb- und andere Filter für die Linse der Holga. Mit dem 35mm Adaptor lassen sich auch Kleinbildfilme in der Mittelformatkamera verwenden. Dies geht allerdings mit ein bisschen Bastelarbeit ohne den Adapter.
Die Holga lässt sich mit dem Holgaroid Sofortbildrückteil auch in eine Sofortbildkamera verwandeln. Dies kann an die meisten Mittelformatholgas angebracht werden. Als Film können entweder die alten Polaroid Packfilme oder die Filme (FP-100C, FP-100B, FP-400B, FP-3000B) von Fujifilm verwendet werden.
Filme für die Holga 120 N
Benötigt werden für die Holga 120 N Mittelformatfilme. Es wird noch frisches Filmmaterial für diesen Filmtyp produziert. Mögliche Filme für die Holga 120 N sind der Kodak Portra 400 (Amazon*) und der Ilford Delta 400 (Amazon*).
Beispielfotos
Technische Daten
| Eigenschaft | Spezifikation |
|---|---|
| Kameratyp | Sucherkamera |
| Filmformat | 120 / Mittelformat |
| Filmtransport | Manuell |
| Bildformat | 60 mm x 60 mm |
| Brennweite | 60 mm |
| Größte Blendenöffnung | f/8 |
| Naheinstellgrenze | 100 cm / 3.28 ft |
| Fokus | Manuell |
| Fokusart | Zonenfokus |
| Fokuszonen | 1 m, 2 m, 6 m, Unendlich |
| Verschlusszeiten | 1/125 Sekunde, Bulb |
| Bulb-Modus | Ja |
| Datumseinbelichtung | Nein |
| Doppel- und/oder Mehrfachbelichtungsfunktion | Ja |
| Blitz | Integrierter Blitz |
| Stativgewinde | Ja |
| Kabelauslösergewinde | Nein |
| Selbstauslöser | Nein |
| Stromversorgung | Nicht notwendig |
Ein typischer Vertreter der Art von Kameras die beweisen das der Fotograf das Bild macht.
Technik: unwichtig.
Qualtität: nebensächlich.
Status:unterirdisch.
Bilder: nicht auf jeden Fall sehenswert.
Tatsächlich ist diese Kamera nicht für Jede/n geeignet. Man muss sich auf solche Low Tec Produkte einlassen und Überraschungen aktzeptieren. Allein durch die Nutzung solcher Kameras entstehen keine kreativen Bilder.
Die/der Fotograf(in) macht das Bild.
m.