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Clellan ZR45 Blitz im Test

Dunkelorange Links = Amazon-Werbung
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Ein Aufsteckblitz mit eingebautem Funkauslöser und Slot für Farbfilter im Test. Wie schlägt sich der Clellan ZR45?

In den letzten Jahren gibt es immer mehr Aufsteckblitze auf dem Markt, nicht zuletzt wegen der Strobist-Bewegung. Inzwischen gibt es neben den großen Herstellern auch viele kleine Hersteller, meist aus dem asiatischen Raum, die wirklich interessante Produkte zu Top-Preisen anbieten.
Einen davon habe ich mir mal genauer angeschaut, genauer den Clellan ZR45.

Clellan ist hierzulande sicher den meisten unbekannt, was sicher am Alter der Marke aus Hong Kong liegt, vielleicht auch das man den Namen nicht aussprechen kann. Derzeit hat Clellan nur den ZR45 im Angebot.

Schauen wir uns als erst mal die wichtigsten technischen Daten an, den Rest gibt es bei Clellan.

Technische Daten

  • Leitzahl: 45
  • Zoom-Bereich 24 – 105 mm (Mit ausklappbaren Diffusor 14 mm)
  • Modi: E-TTL/E-TTL II Mode (Canon Version), i-TTL Mode (Nikon Version)
  • Manueller Modus
  • High-Speed Synchronisation (bis 1/8000s)
  • Blitzen auf den zweiten Vorhang
  • Verwendung als Slave optisch oder per Wireless (2.4GHz) (vier Kanäle)
  • Slot für Farbfilter
  • Blitzkopf verstellbar
  • Aufwärts: 45 °> 60 °> 75 °> 90 °
  • Drehen nach links: 30 °> 60 °> 90 °
  • Drehen nach rechts: 30 °> 60 °> 90 °> 120 °> 150 °> 180 °
  • Stromquelle: 4 x AA Alkaline/Ni-MH Batterien
  • Maße: 135mm (Höhe) x 118mm (Breite) x 45mm (Tiefe)
  • Gewicht: 340 g (ohne Batterien)
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Lieferumfang

Der Lieferumfang des Clellan ZR45 ist recht üppig, da könnten sich manche Marken-Hersteller mal eine Scheibe abschneiden. Der Clellan ZR45 kommt mit vier Farbfiltern (Blau, Rot, Orange und Weiß), einem Standfuß (der recht stabil wirkt und mit einem Anschluss für ein Stativ ausgestattet ist) und eine gepolsterte Tasche. Außerdem sind eine Kurzanleitung und eine gedruckte Anleitung (u.a. in englisch) im Lieferumfang enthalten.

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Verarbeitung und Handling

Die Verarbeitung des Clellan ZR45 lässt sich zwar nicht als schlecht bezeichnen, aber auch nicht als besonders robust und stabil. Das Gewicht des Blitzes würde ich als normal und nicht zu schwer bezeichnen. Befestigt wird er mit einer Schraube am Hot Shoe.

Das Äußere des Clellan ZR45 ist recht schlicht gehalten. Rechts befindet sich das Batteriefach, Links ist ein PC-Flash- und 3,5 Klinken-Anschluss. Am Blitzkopf lässt sich eine weiße Reflektorscheibe und eine Streulichtscheibe (oder wie auch immer das Teil heißt mit dem man das Licht stärker streut), beides geht aber etwas schwer wieder in den Blitz zurück.

Am interessantesten ist die Rückseite, hier wird alles eingestellt. Dazu hat der Clellan ZR45 ein beleuchtetes Display, auf dem die möglichen Einstellungen angezeigt werden. Darunter befindet sich eine Status-LED, die durch Drücken den Blitz testweise zündet, ein Drehrad mit Knopf, mit der alles eingestellt wird, und der Ein/Aus-Schalter. Durch ein langes Drücken des Knopfes in der Mitte kommt man ins Menü und kann zwischen den Modi und vier Einstellungen (beleuchtetes Display, Kontrast des Displays, Sleeptimer und Reset) wählen, nach kurzer Einarbeitungszeit hat man alles verstanden. Ein wirkliches Manko in meinen Augen ist das besagte Drehrad.

Dieses ist sehr schwergängig und lässt sich gut nur mit zwei Fingern und einer Hand zum Stabilisieren bedienen. Schnell mal eine Stufe höher schalte ist, deshalb nicht wirklich bequem möglich.

Ein weiterer seltsamer Punkt ist das das Display nach 2:30 min nichts tun ausschaltet, erst mal nicht schlecht, aber möchte man nun die Einstellungen verändern geht das Display trotz Drehen und drücken nicht an. Einzig das aus- und einschalten oder das Drücken auf den Testblitz-Knopf holt das Display wieder aus dem Schlaf.

Schaltet man den Clellan ZR45 ein, geht nicht nur das Display an, sondern er macht sich auch akustisch bemerkbar. Der Zoom (24 mm bis 105 mm) stellt sich nämlich nicht wirklich lautlos ein.
Etwas seltsam ist, dass er das jedes Mal macht, obwohl die Zoomeinstellung nicht verändert wurde, beim ausschalte macht er nämlich keine Geräusche.

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Modi

Der Clellan ZR45 verfügt über vier Haupt-Modi, TTL, Manuell, Wireless-Master und Slave. Im TTL-Modus stellt der Blitz in Zusammenarbeit mit der Kamera die richtige Leistung ein. Die Belichtung lässt sich allerdings noch etwas beeinflussen (-3 bis +3 Blenden). Außerdem kann man noch eine HSS (bis 1/8000 s) oder das Blitzen auf den zweiten Vorhang auswählen. Wie gesagt habe ich zum Testen eine Canon-Version zu Verfügung gestellt bekommen und konnte diese Funktionen nicht selbst ausprobieren.

Der zweite Modus ist der Manuelle, eigentlich auch selbsterklärend. Der Clellan ZR45 lässt sich von einer Leistung 1/1 bis 1/128 regeln.

Der Dritte ist der Einsatz des Blitzes als Master für die Wirelessfunktion. Der Master sitzt auf der Kamera und steuert die anderen Blitze, man braucht als mindestens zwei Blitze um diese Funktion zu nutzen. Am Hauptblitz kann man die Slaves in vier Kanäle einteilen, dort legt man auch gleich die gewünschte Leistung fest, ein tolles Feature, gerade bei mehreren Blitzen, die an die anderen Blitze per Funk übertragen wird. Der Master kann auf Wunsch auch blitzen, dies ist allerdings nicht zwingend notwendig.

Kompatibel zu den Systemen von Canon oder Nikon oder anderen Funkauslösern ist derzeit nicht möglich. TTL über die Luft geht ebenfalls nicht. Die schnellste Belichtungszeit ist, nach meinen Messungen, 1/125 Sekunde.

Möchte man den Clellan ZR45 als Slave einsetzten, wählt man den letzten Modus. Hier hat man die Wahl zwischen drei Varianten auslösen durch das Clellan Wireless System oder optisch durch das zünden eines anderen Blitzes. Beim Zünden durch einen anderen Blitz hat man noch mal die Wahl zwischen Digital und Film. Der Unterschied ist bei der Option, dass für digital Kameras der Vorblitz ignoriert wird.

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Weitere Funktion

Immer wieder ein Thema beim Blitzen sind Farbfilter. Folien mit Gummis oder Klett oder eingefärbte Plastikbecher, alles nicht so geil. Ein ganz interessanter und simpler Ansatz hatten die Jungs und Mädels von Clellan. Gefärbte Plastikkarten in verschiedene Farben, die in eine Art Schiene vor den Blitz geschoben werden. Einfach, unkompliziert und robust, allerdings wären einige mehr Filter wünschenswert.

Preis und Verfügbarkeit

Derzeit ist der Clellan ZR45 in Deutschland noch nicht verfügbar; geplant ist es. Zurzeit wird nach einem passenden Distributor gesucht. Ein CE-Siegel hat der Blitz auf jeden Fall schon. Einen Preis für Deutschland gibt es noch nicht, ich nehme an er wird sich an dem in Asien, wo man den ZR45 schon kaufen, orientieren. Dieser liegt bei 1480 HKD (190 USD / 138 Euro).

Fazit

Der Clellan ZR45 ist ein interessanter Blitz. Das Farbfilter-System, das als eins der Top-Features beworben wird, ist auf jeden Fall gut gelöst.

Das Wireless System konnte mich leider nicht überzeugen. Ich hatte leider immer wieder mal Probleme mit der Verbindung, außerdem macht das System nur Sinn wenn man nur Clellan Blitze im Einsatz hat. Trotzdem bleiben natürlich die Vorteile, wie das man keinen extra Auslöser (+ Batterien) braucht und auch keine Probleme draußen hat, wie bei der optischen Übertragung. Wirklich interessant wäre das Ganze mit der Integration des Advanced Wireless Lighting von Nikon oder dem Pendant von Canon.

Wie immer tue ich mich etwas schwer mit der Beurteilung des Preises, das sollte meiner Meinung nach jeder selbst entscheiden. Ich persönlich empfinde den angepeilten Preis von 138 Euro als zu hoch. Besonders weil man ja, wenn man ihn sinnvoll einsetzen möchte, mindestens zwei Stück benötigt. Für das Geld bekommt man schon einige gute Alternativen. Wirklich interessant wäre der ZR45 in meinem Bereich von vielleicht 60-80 Euro.

Ich sehe den ZR45 allerdings insgesamt als eine gute erste Version, die noch einige Kinderkrankheiten hat und noch Raum für Verbesserungen bietet. Auf jeden Fall sollten die Bedienelemente überarbeitet werden, auch wären etwas mehr Leistung, eine schnellere Blitzsynchronzeit beim Einsatz als Slave und eine deutlich kürzere Aufladezeit (derzeit etwa 8-9 Sekunden).

Auch so Kleinigkeiten wie das Piepsen beim Auslösen als Slave wäre wünschenswert. Wie sich der Clellan ZR45 auf lange Sicht bezüglich Batterieleistung und so weiter schlägt kann ich leider noch nicht sagen. Für den professionellen Einsatz würde ich in derzeit noch nicht empfehlen. Abschließend kann ich nur sagen, dass der Clellan ZR45 gute Ansätze hat und man Clellan allgemein mal im Auge behalten sollte.

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