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AgfaPhoto APX 100 New und APX 400 New im Test

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Können die neuen APX-Filme ihre Agfa-Vorgänger ersetzten?

AgfaPhoto APX 35mm Review

Es gibt in Kürze einen neuen AgfaPhoto APX 100 und den AgfaPhoto APX 400 wieder (News-Artikel auf FilmPhotography.eu). AgfaPhoto/Lupus Imaging & Media GmbH & Co. KG hat freundlicherweise einige Rolle zu Verfügung gestellt und ich habe mir mal die beiden Schwarzweißfilme genauer angeschaut.

AgfaPhoto APX 100 New - Review - 03
AgfaPhoto APX 100 New - Review - 02

APX 100

Bevor Agfa in Deutschland die Produktion eingestellt hat, wurden noch enorme Mengen des APX 100 hergestellt. Dieser wurde u.a. als Rollei Retro 100 und eben unter der Marke AgfaPhoto (AgfaPhoto APX 100) vertrieben. Jetzt sind wohl die Reste aufgebraucht, trotzdem wird es den APX 100 von AgfaPhoto weitergeben, aber eben nicht mehr aus Agfa Leverkusen Produktion.

Wie erkennt man aber ob es sich um den neuen oder alten Film handelt? Beide Filme (100er und 400er) haben den Aufdruck “New Emulsion”. Außerdem hat sich das Herstellungsland geändert, von “Made in Germany” in “Made in EU”.

Kauft man seine Filme im Internet, sollte man, jetzt wo der Film noch neu ist, vorher beim Händler nachfragen ob es sich um den alten oder neuen Film handelt. Eine Version für Mittelformatkameras von den beiden Filmen ist derzeit nicht geplant.

Als Kamera habe ich die Canon AE-1, eine klasse SLR für Kleinbildfilme, ausgewählt. Einige Zeit später hatte ich die Schwarzweißfilme belichtet. Dabei habe ich ISO 100 bzw. ISO 400 an der Kamera eingestellt.

Der nächste Schritt war die Entwicklung. Viele Entwicklungszeiten für den neuen APX 100 von AgfaPhoto gibt es noch nicht. Auch ein Datenblatt mit Entwicklungszeiten gibt es meines Wissens nicht.

Als Entwickler habe ich mit für Rodinal, wird u.a. unter dem Namen Adox Adonal und R09 One Shot angeboten. Mit Rodinal habe ich schon gute Erfahrungen im Zusammenspiel mit 100er Filmen und insbesondere mit dem alten APX 100 gemacht, deshalb habe ich mich für diesen Schwarzweißentwickler entschieden.

Bei den Entwicklungszeiten habe ich mich an denen von Mirko Böddecker im Fotoimpex Forum orientiert. Ich habe den Film also für 5:30 Minuten bei 20 Grad und einem Mischverhältnis von 1+25 in Rodinal gebadet.

Es ist schon immer ein tolles Gefühl, wenn man den Film aus der Entwicklungsdose zieht und man seine Bilder sieht bzw. was auf dem Film zusehen ist. Das ist noch mal was anderes, als wenn man seine Filme ins Labor gibt.

Viele Gelegenheitsknipser werden wahrscheinlich die Filme zur Entwicklung in ein Labor geben.
In den meisten Fällen bekommt man zwar bessere Ergebnisse, wenn man den Film selbst entwickelt und so selbst den passenden Entwickler usw. auswählen kann, aber ich nehme an das man auch in einem externen Labor gute Ergebnisse erzielen kann.

Getestet habe ich es nicht, da ich eben selbst entwickle, sehr schwer ist das übrigens nicht. Wenn ihr die neuen APX z.b. mal bei DM oder so zur Entwicklung gegeben hat, sagt doch mal bescheid, wie die Bilder geworden sind.

AgfaPhoto APX 100 New - Review - 01
AgfaPhoto APX 100 New - Review - 04

Nun aber mal zu den Ergebnissen mit dem AgfaPhoto APX 100 New. Die Bilder sind schon mal nicht nur Schwarz und Weiß. Man bekommt mit dem Kleinbildfilm auch schöne Graustufen.

Die Kontraste sind schön knackig, dabei haben die dunklen Bereiche trotzdem noch Zeichnung. Das Korn ist schön im Hintergrund und passt zu den Aufnahmen. Wie ich finde, bekommt man mit dem neuen AgfaPhoto APX 100 schöne monochrome Aufnahmen.

Aufnahme mit dem APX 100
Aufnahme mit dem APX 400

APX 400

Ein gutes Einsatzgebiet, ganz allgemein, für 400er sind Aufnahmen bei weniger Licht oder bei ungünstigen Lichtverhältnissen. In diesen Tagen, mal abgesehen von der Nacht, ist es schon etwas schwer eine solche passende Situation zu finden. Ich finde aber das auch bei Sonnenschein, tolle Aufnahmen mit dem 400er APX möglich sind. Später am Tag wurde es bisschen wechselhaft, ständig Wechsel zwischen bewölkt und strahlendem Sonnenschein. Auch diese Lichtverhältnisse hat er ohne große Probleme wie ich finde gemeistert.

Wie auch den 100er, habe ich den APX 400 auch selbst in Rodinal entwickelt. Um genau zu sein für 11:30 min bei 20 Grad. Das Mischverhältnis zwischen Entwickler und Wasser war 1+25.

AgfaPhoto APX 400 New - Review - Detail
100% Crop aus dem Scan des Negativs
AgfaPhoto APX 400 New - Review - 02
AgfaPhoto APX 400 New - Review - 03
AgfaPhoto APX 400 New - Review - 04
AgfaPhoto APX 400 New - Review - 05

Fazit

Beide Filme liefern solide Ergebnisse. Da sie einfach im Handling sind, man muss z.B. sich nicht vor dem Fotografieren erst eine Stunde mit ihm beschäftigen, würde ich sie auch Einsteigern und Gelegenheitsknipsern empfehlen.

Nach dem Motto, du willst mal Schwarzweißbilder mache, dann nimm doch den AgfaPhoto APX 100 oder, wenn du mehr Empfindlichkeit brauchst, den 400er. Das soll natürlich nicht heißen, dass man als häufiger Schwarzweißfilm-Nutzer kein Spaß mit den beiden Filmen haben kann.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mit meinen Ergebnissen zufrieden bin und ich würde allen raten die derzeit mit dem APX, also noch der originalen Ware, fotografieren, den beiden neuen Filmen, sowohl den AgfaPhoto APX 100 New als auch den AgfaPhoto APX 400 New (Amazon), mal eine Chance zu geben.

12 Kommentare zu “AgfaPhoto APX 100 New und APX 400 New im Test

  • Carsten
    2. August 2013 um 15:49

    Sind sie beide “Made in EU”? Würde mich ja doch interessieren, was drin steckt? Adox ist jedenfalls nach deren Aussage nicht. Ilford/Kentmere? Fragen über Fragen…. ;-) Ich werde mich jedenfalls sicherheitshalb noch etwas mit Altmaterial eindecken.

  • Markus
    3. August 2013 um 13:05

    Beide Filme sind “Made in EU”.
    Man muss sich jetzt aber wirklich keine Sorgen machen das sich irgendein Schrott in der Packung befindet.
    Am Ende des Tages zählt eh das Bild und nicht wer den Film hergestellt hat.
    Interessant zu wissen ist es natürlich trotzdem, schon allein deswegen um zu wissen, wer noch was produziert.

  • Tobias
    6. August 2013 um 12:44

    Tübingen represent!

    Also ich hab vor zwei Wochen bei Maco zu 2,90 noch 50 Rollen richtigen APX gekauft. Das sollte erstmal reichen.

    Hehe.

  • Markus
    6. August 2013 um 13:30

    Der Vorrat sollte wirklich reichen.
    Maco hat jetzt übrigens auch die neuen Filme im Sortiment.

  • johnny
    6. August 2013 um 18:49

    Ein Filmtest auf Grundlage von Scans mit einem Billigflachbettscanner? I lachz me daud! Sorry, das ist wie der Test eines Rennwagens in einer Tempo-30-Zone… Ich besitze den 9000f selbst und zusätzlich einen passablen dedizierten Filmscanner. Ich kann daher aus eigener Erfahrung sagen, dass KB-
    Scans mit dem Canon so matschig werden, dass es unmöglich ist, die Schärfeleistung oder das Korn eines Films damit auch nur annäherungsweise zu beurteilen.

  • Markus
    6. August 2013 um 20:07

    Hallo johnny,

    Vielen Dank für deine Meinung.
    Ich kann verstehen, was du meinst, aber möchte dazu noch einiges anmerken.
    Natürlich kann ich mir einen teuren Scanner kaufen und den Film unter Laborbedienungen belichten, in zig verschiedenen Entwicklern testen und dann das Korn in der 100%-Ansicht miteinander vergleichen.
    Aber dafür habe ich weder die Zeit noch die finanziellen Möglichkeiten und ich denke die meisten anderen Fotografen auch nicht.
    Ich kann hier nur über meinen Ergebnissen mit meinem Workflow berichten.

    Wenn es für dich so rüberkommt, dass meine Ergebnisse in Stein gemeistert sind und bei jedem genauso ausfallen, dann verstehst du mich falsch.
    Ich kann, wie schon gesagt, nur meine Meinung zu dem Film sagen und die darf ich jawohl sagen.
    Du kannst gerne den Film mal mit deinem Scanner testen und dann sagen was dabei herauskommt.

    Markus

  • Ole Dost
    4. April 2015 um 23:35

    Erst einmal vielen Dank dafür, dass Du mich mit diesen Beispielsbildern an meine Lieblingsaufenthaltsorte während meiner Tübinger Studienzeit erinnerst! Nun zum Film: Wie hast Du es geschafft, dass die Filme nach der Entwicklung bei Dir “völlig plan” sind? Ich habe ebenfalls Rodinal (bzw das identische Adonal) eingesetzt, allerdings 1:50. Während der “echte” APX 100 auch bei mir nach der Trocknung plan war, habe ich bei dem APX 100 New auch nach mehrtägiger Trocknung im Trockenschrank eine übelste Dachrinne von Filmstreifen, die so auch sehr ungünstig in der Negativhülle (Staub und Verschmutzungen dringen ein, wenn der gebogene Film die Öffnungen der Negativhülle weit aufsperrt) liegen….

  • Prasad
    8. August 2013 um 18:13

    When I searched for the DXn of the new APX 400, it said Orwo Media GmbH. However the canister is like the ones from Ilford (atleast from the images of Ilford canisters I could find on the web) and they are made by UCP, a plastics company in Scotland. So my guess id that this is Kentmere.

  • Joachim
    8. April 2015 um 11:50

    APX 100 NEUE Emulsion – Entwicklung mit ILFORD Perceptol
    —————————————————————————-

    Guten Tag zusammen,

    nach über 30 Jahren will ich es wieder angehen: S/W Entwicklung. Hat jemand Erfahrung mit der Entwicklung des APX 100 NEUE Emulsion – mit ILFORD Perceptol Entwickler?

    – Welches Mischungsverhältnis vorzuziehen ist?
    – Entwicklungszeiten?

    Ich habe im Netz nichts konkretes gefunden, was mit weiter hilft.

    Vielen Dank für eure Infos.

    Joachim

  • Erik
    12. Oktober 2015 um 12:33

    The best results I had with the old APX 100 on 4×5″ was with kodak HC 110. (Dil. B. 1:31). If quality is the same as old Apx 100 I would like to buy it in 8×10″ too. Max. size of German Agfa Apx 100 was 13×18 cm. In USA you could even buy 50x60cm. Apx 100 film!! I took a lot of APX 100 sheet film with me when I moved to Alpujarra mountains in Spain 15 years ago. Hot summers and cold winters. Film is still good and no fridge!

  • Ulf
    30. Mai 2016 um 16:57

    Vielen Dank für deine Meinung.
    Ich kann verstehen, was du meinst, aber möchte dazu noch einiges anmerken.
    Natürlich kann ich mir einen teuren Scanner kaufen und den Film unter Laborbedienungen belichten, in zig verschiedenen Entwicklern testen und dann das Korn in der 100%-Ansicht miteinander vergleichen.
    Aber dafür habe ich weder die Zeit bei Ehefrau und 8 Kindern und Harzer4 also noch die finanziellen Möglichkeiten und ich denke die meisten anderen Photographen auch nicht.

  • Karel Van den Fonteyne
    15. Mai 2018 um 21:52

    I recently used new APX400 and the film looks good. Not the contrast of a e.g. Delta 100 but a nice detailed black, grey and white.

    I developed the film in A49 stock and used the Massive Development timer, including the time shift due to temperature rise. Fixing 5 minutes was just enough if I look at the perforation side. Last rince in demineralised water. Flat bed scanning to 6400DPI and 8bit depth (is as usual enough for A3 prints). The structure and appearance of the emulsion looks harder than what I remember of the old APX400, more scatch proof and very importand, not that sticky to dust. I regret that the film does not have a clear, transparent carrier.
    The film looks grainy, gives good details and a good tonal range. All up to the limit of the grain.

    Grain is part of the charm of (this 400 ASA) film. If you don’t like grainy looks, skip this film and go to 100 ASA or less.

    I used Corel Paintshop to (linear) shift contrast and light before printing since this film shows a wider tonal range than my printer can show. As usual, film is better than digital output. With only a little tuning I got very good prints looking rather oldfahion, real film prints.

    All together this looks like an easy film to use (with above regular resuls) and for me, this film is a keeper.

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