Rolleiflex SL26

Die Rolleiflex SL26, die in der Zeitperiode zwischen 1968 und 1973 gefertigt wurde, markierte einen speziellen Meilenstein in der Geschichte der Kameras, besonders im Bereich der 126 Filmformat-Kameras. Konzipiert von dem renommierten deutschen Kameraingenieur Heinz Waaske, verkörperte diese Kamera eine erlesene Mischung aus Technik und Innovation, die sie trotz ihrer begrenzten Produktionszahl von 28.570 Stück zu einem bemerkenswerten Exemplar der Fotografiegeschichte macht.

Mit den Abmessungen und dem Design wirkt die SL26 sowohl klein als auch kastenförmig, bietet jedoch eine robuste metallische Struktur, die sich als sehr handlich und funktional erweist. Eine ihrer auffälligen Eigenschaften ist die einfache “Match-Needle” Belichtungsmessung, die dem Nutzer erheblich erleichtert, die korrekte Belichtung einzustellen.

Das Objektivsystem ist bemerkenswert vielseitig, mit drei austauschbaren Objektiven, die alle auf dem Tessar-Design basieren. Die mitgelieferte Standardlinse ist eine Zeiss Tessar 40 mm f/2.8 (4 Elemente in 3 Gruppen), aber Benutzer hatten auch die Möglichkeit, ihre Kamera mit einem 28mm Weitwinkel- oder einem 80mm Porträt Pro-Tessar-Objektiv auszurüsten, die separate Erweiterungen waren.

Die Kamera bietet einen einfachen Filmvorschubmechanismus, bei dem kein Zurückspulen des Films erforderlich ist, was eine saubere Oberfläche gewährleistet. Trotzdem ist der Filmvorschub ziemlich kräftig und erfordert einen langen Zug. Einer der Vorteile dieses Systems ist die Integration eines schnellen Rückspiegels, eine Funktion, die nicht in vielen deutschen Kameras dieser Zeit zu finden war.

Die SL26 bietet auch eine angemessene Vielfalt an Verschlusszeiten, mit Geschwindigkeiten von 1/2 Sekunde bis 1/500 Sekunde plus einer B-Einstellung für längere Belichtungen. Das System ist rein mechanisch, was bedeutet, dass selbst wenn die Batterie leer ist, die Kamera weiterhin funktionsfähig bleibt. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Kamera eine 625 Quecksilberzelle verwendet, die später durch eine Zink-Luft-Batterie ersetzt wurde.

Trotz ihrer kompakten Größe verfügt die Kamera über einen hellen Sucher mit einer zentralen Split-Image-Fokussierungshilfe, umgeben von einer großzügigen Grundglasblende auf einem feinen Fresnel-Schirm, was die Fokussierung erheblich erleichtert.

Die Rolleiflex SL26, trotz ihrer kompakten und robusten Bauweise, kommt nicht ohne ihre Nachteile. Die Verfügbarkeit von 126 Film und die Verarbeitungsmöglichkeiten können als begrenzt betrachtet werden, ein Aspekt, der potenziell die Benutzerfreundlichkeit einschränken könnte. Darüber hinaus kann die Lautstärke des Verschlusses, insbesondere für eine Kamera mit einem Blattverschluss, als ziemlich laut angesehen werden.

In Bezug auf die Preiskategorie wurde die SL26 ursprünglich für DM 628 (entspricht etwa 299,50 USD) verkauft, was sie zur teuersten Kamera für dieses Format machte. Ein komplettes Set, das zusätzliches Zubehör wie UV-Filter, zusätzliche Objektive und Gummiblenden enthielt, konnte in einer speziellen Tasche aufbewahrt werden, die auch in einem immer griffbereiten Feldgehäuse erhältlich war.