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Schwarzweißfotografie für Anfänger

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Filmwahl, Entwicklung und Abzüge erstellen

Einige Fotografen meinen, dass die echte Schwarzweißfotografie nur auf Film möglich ist. Darüber kann man sicher lange diskutieren. Das Tolle ist, das man diesen Prozess komplett selbst durchführen kann und das ganze ist nicht einmal besonders schwer. Deshalb schauen wir uns diesen mal in Video-Form an.

Wichtig ist dabei das ich meinen persönlichen Weg zum fertigen Bild. Für viele Punkte gibt es sicher auch andere Möglichkeiten, wie die Wahl des Entwicklers, über die ich mich natürlich in den Kommentaren freuen würde.

Filmwahl

Die genannten Filme im Video:

Adox Silvermax

AgfaPhoto APX 100 New

Fomapan 100

Kentmere 100

Filmentwicklung

Zubehör für die Filmentwicklung

Unter anderem gibt es von Adox und Kaiser fertige Sets, die die wichtigsten Teile enthalten, aber man kann natürlich die Sachen selbst zusammen suchen.

Entwicklungsdose

Die Entwicklungsdose ist unerlässlich für die Entwicklung, ohne sie geht eigentlich gar nichts. Es gibt sie in verschiedenen Größen von verschiedenen Herstellern.

Ich benutze selbst eine Dose von AP. Diese ist eine der Günstigsten, sie liegt bei ca. 20 Euro. Man kann bis zu zwei Kleinbildfilme oder einen Mittelformatfilm mit ihr entwickeln. Einziger Nachteil bei diesem Modell ist der Deckel, wird dieser innen etwas feucht ist er nicht zu 100% und ein bisschen Flüssigkeit kommt heraus, was aber nicht wirklich tragisch ist.

Entwickler

Ohne Schwarzweißentwickler geht ebenfalls nichts. Hier ist die Auswahl noch mal deutlich größer. Welche man nun nimmt, hängt unter anderem vom Film und dem gewünschten Look ab.

Ich würde Anfänger zu Rodinal raten. Mit diesem Entwickler habe ich selbst angefangen. Die Vorteile in meinen Augen sind, dass er sehr einfach in der Handhabung ist, sich als Konzentrat lange hält und auch sonst recht unkompliziert ist. Zu kaufen gibt es ihn unter dem Namen Adox Adonal und R09 One Shot.

Fixierer

Die zweite wichtige Chemie ist der Fixierer. Die Auswahl von diesem ist allerdings nicht so kritische wie beim Entwickler. Ich benutze den Adox Adofix, den man auch für die Papierentwicklung verwenden kann.

Thermometer

Mit dem Thermometer messen wird die Temperatur des Wassers gemessen, da für die Entwicklung eine bestimmte Temperatur benötigt wird. Wichtig ist eigentlich nur das es bis mindestens 15 Grad runter geht.

Flasche für Chemie

Zwei Flaschen für das Aufbewahren vom angesetzten Entwickler und Fixier.

Mensur

Eine Mensur für das Abmessen von Entwickler und Fixier.

Messbecher

Ein bis zwei Messbecher für das Abmessen von Wasser dürfen auch nicht fehlen.

Behälter für die alte Chemie

Da die Chemie nicht wirklich gesund ist, würde ich dazu raten sie in einem Kanister zu sammeln und bei der entsprechenden Stelle der Stadt abzugeben. Ich verwende dazu gerne die 5-Liter-Kanister destilliertes Wasser, das kann man gleich für die Entwicklung verwenden, was man bei schlechter Wasserqualität eh machen sollte, und hat den Kanister für die alte Chemie.

Schere

Uhr oder Smartphone mit App

Eine Stoppuhr zum genauen Messen der Zeit. Für die gängigen Smartphones gibt es inzwischen auch Apps, die das für einen erledigen.
Da lassen sich dann gleich mehrere Zeiten einstellen, die Mischverhältnisse der Chemie berechnen und einige haben eine eigene Datenbank mit diversen Entwicklungszeiten für Filme. Ich kann nur dazu raten, es erleichtert das Ganze ungemein.

Massive Dev Chart Timer (Android, iOS); Darktimer 2

Weitere Dinge, die man nicht unbedingt braucht

Wechselsack / Dunkelsack

Ein wirklich praktisches Zubehör, das man nicht unbedingt braucht, aber sehr nützlich ist ist der Dunkel- oder Wechselsack.
Für was der genau da ist erkläre ich gleich noch mal, ich würde auf jeden Fall dazu raten.

Einweghandschuhe

Schutzkleidung braucht man, wenn man vorsichtig arbeitet, eigentlich nicht, aber so ein paar Einweghandschuhe können trotzdem nicht schaden.

Filmpatronenöffner & Filmlaschenrückholer

Desweitern gäbe es noch Filmpatronenöffner und Filmlaschenrückholer. Mit diesem kann man, wie der Name schon sagt, die Patronen öffnen bzw. den Film ohne die Patrone zu öffnen wieder herausholen. Ich verwende keins davon und vermisse es auch nicht.

Stoppbad

Stoppbäder, die zwischen Entwickler und Fixierer in die Entwicklungsdose kommen, verwende ich ebenfalls nicht. Dafür verwende ich einfach Wasser.

Papierentwicklung

Im “Analog Starter Kit komplettes Fotolabor für Kleinbild” von Adox, das Adox uns freundlicherweise für dieses Video zu Verfügung gestellt hat, sind folgende Gegenstände enthalten:

Vergrößerer

Der Vergrößerer selbst kann auch Mittelformatnegative auf Papier bringen, dafür ist allerdings noch zusätzliches Zubehör von Nöten.

Objektiv

Ein 50 mm Linse mit Schraubgewinde für den Adox Vergrößerer.

Zwei Glühbirnen

Eine für den Vergrößerer und eine für das Rotlicht in der Dunkelkammer.

Entwickler und Fixierer

Genauer je ein kleines Fläschchen Adox Adotol NE und Adofix.

Zwei Schalen

Für den Entwickler und den Fixierer; eine dritte Schale für ggf. ein Stoppbad kann allerdings auch nicht schaden.

Zwei Zangen

Um das Papier aus den jeweiligen Bädern zu holen.

25 Blatt Adox MCP 312 Fotopapier

Ein seidenmattes PE-Fotopapier mit eine schönen Größe von 18 x 24cm.

Fazit

Ich persönlich komme zu dem Schluss das weder das Entwickeln noch das Abzüge erstellen besonders schwer ist. Seine Fotos groß auszudrucken ist ja schon toll, aber diese selbst zu machen ist noch mal was ganz anderes.

Wie aus dem Nichts taucht dein Bild auf dem Papier auf, unbezahlbar. Dafür allein lohnt sich schon der Aufwand.

Man vergisst dabei wirklich die Zeit. Nach gefühlten 20 Minuten hatte ich meine ersten vier Abzüge, wie sich dann herausstellte, waren es zwei Stunden. Und das Tolle ist, das man gleich am Anfang doch recht einfach brauchbare Ergebnisse bekommt, wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt hat. Ich kann also jedem nur empfehlen damit anzufangen und das Aussterben der Dunkelkammer zu verhindern.

2 Kommentare zu “Schwarzweißfotografie für Anfänger

  • Video: Einstieg in die analoge Schwarzweißfotografie | Fotozeug.eu
    8. April 2014 um 15:06

    […] Noch mehr Infos gibt es im Artikel auf FilmPhotography.eu. […]

  • wolfgang
    2. August 2019 um 15:46

    habe vor 45 jahren selbst entwickelt. inzwischen nur noch digital. wenn ich noch entwickeln würde, dann mit Kaffee…aber sw digital reicht, wenn man es kann…

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