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Adox Golf im Test

Die Adox Golf, eine kleine feine Mittelformatkamera zum Zusammenfalten.

Adox Golf - Side

Lange Zeit stand die Adox Golf auf meine Wunschliste. Das lag vor allem an den Bildern, die mit ihr gemacht wurden. Diese hatten einfach ein tollen Look, der mir gefiel, deswegen wollte ich einfach eine Adox Golf.

Als ich eine Adox Golf auf eBay entdeckte, habe ich sofort zugeschlagen. Für ca. 10€ wirklich ein Schnäppchen, bei dem man nicht viel falsch machen kann. Bei der Einführung 1950 lag der Neupreis um die 90 D-Mark. Für ihr Alter von über 60 Jahre hat sich meine Golf wirklich gut gehalten.

Die Maße von 139 x 92 x 42 mm machen die Adox Golf zu einer sehr kompakten Mittelformatkamera. Dies wird möglich dadurch möglich das sie sich zusammenfalten lässt bzw. ein Balgen besitzt. Ein Knopf auf der Oberseite öffnet die “Tür” und das Objektiv lässt sich ausklappen. Nach dem Fotografieren klappt man sie einfach wieder zusammen und steckt sie in die Tasche.

Adox Golf - Review - Beispielfoto - 01
Adox Golf - Review - Beispielfoto - 02

Sehr gut gefällt mir auch das Einlegen eines Films in die Adox Golf. Es ist wesentlich einfacher und der Film sitzt fester und sichererer in der Kamera, als beispielsweiße bei der Diana.

Nervig ist etwas das man den Verschluss, mit einem Hebel an der Linse, extra spannen muss. So ist es mir schon öfters passiert, dass ich die Adox Golf am Auge hatte und Auslöser wollte, aber sich nichts Tat.

Apropos am Auge, der Sucher, wenn man das kleine Loch so nennen möchte, ist allerdings nicht gerade der Hit und ich würde mich nicht 100% drauf verlassen.

Fokussiert wird die Linse der Adox Golf manuell und es gibt keinen Indikator, der anzeigt, wann die Kamera richtig fokussiert hat. Das heißt, man muss die Entfernung schätzen, dies kann besonders im Nahbereich etwas schwer werden. Deshalb habe ich mir einen externen Messsucher geholt. Mit diesem stelle ich die richtige Entfernung und übertrage sie dann auf die Adox Golf.
Schätzt man die Entfernung und blendet das Objektiv etwas ab, sollte aber auch vernünftige Bilder herauskommen.

Wie die Fokussierung ist auch die Belichtung voll manuell. An Belichtungszeiten gibt es vier und einen Bulb-Modus.

Je nach Version kommt die Adox Golf mit Steinheil Cassar 75 mm oder ein Adoxar 75 mm Objektiv. Meine hat das Adoxar mit einer maximalen Blende von f/6.3. Das Steinheil soll, von dem was ich so gelesen habe, etwas besser sein. Ob dies allerdings einen großen Unterschied macht, weiß ich nicht, und ob man das will, wenn man eine 60 Jahre alte Kamera verwendet ist auch fraglich.

Ich bin jedenfalls begeistert, was die einfache Optik der Adox Golf für Fotos zaubert. Man bekommt sehr schöne Vintage-Aufnahmen mit einer schönen Vignettierung und einem weichen Schärfeabfall zu den Ecken. Das soll natürlich nicht heißen das mit der Adox Golf nur Lomobilder bekommt. Blendet man das Objektiv ab, schraubt sie auf ein Stativ und so weiter bekommt man sicher noch einiges aus dem Oldie heraus.

Adox Golf - Review - Beispielfoto - 03
Adox Golf - Review - Beispielfoto - 04

Fazit

Möchte man eine gute Lomokamera mit etwas mehr Einstellungen oder einfach eine coole alte Kamera, dann sollte man nach einer Adox Golf Ausschau halten.

Ein Kommentar zu “Adox Golf im Test

  • Dieter R.
    18. September 2014 um 09:50

    Schön das jemand auch mal die guten, alten Balgenkameras testet. Ich habe diese Adox Golf auch in meiner Sammlung, und kann die guten Erfahrungen mit ihr nur bestätigen. Es ist etwas aufwendiger, mit ihr zu fotografieren da man die Belichtungszeit mit einem Handbelichtungsmesser ermitteln muß, auch das Schätzen der Entfernung kann anfangs zu Ausschuß führen (oder man besorgt sich, wie Du, einen Meßsucheraufsatz), aber gelungene Fotos bereiten einfach viel mehr Freude als Fotos mit einer Digitalknipse geschossen. Außerdem stecken im Mittelformat so viele Reserven, das man die Bilder metergroß vergrößern lassen kann. Ich kann nur jedem Fotobegeisterten empfehlen es auch mal mit so einer Kamera zu versuchen, man bekommt sie bei Ebay z.T. wirklich zu einem Spottpreis, man muß nur aufpassen das man ein funktionierendes Exemplar erwischt. Leider wird auch viel Schrott dort angeboten, Kameras bei denen die Verschlüsse verharzt sind, Kameras deren Linsen von Glaspilz befallen sind oder Kameras bei denen der Balgen defekt ist. Am besten bei einem Händler kaufen, dort hat man ein garantiertes Rückgaberecht. Schöner Test, ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit diesem Schätzchen!

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