Kodak Fling

Die Kodak Fling / Kodak Fling 200 ist eine von Kodak hergestellte Einwegkamera und für das 110-Format konzipiert.

Geschichte

1986 wurde von Fujifilm eine Pocketfilmeinwegkamera, auf dem japanischen Markt vorgestellt. Zu dieser Zeit waren Fotokameras sehr teuer in Japan, somit konnte Fuji einen Zeitgeist mit den Einwegkameras treffen, die nur einen Bruchteil einer “normalen” Kamera kosteten.

Die Einwegkameras von Fujifilm waren sehr einfacher Bauweise. Im Prinzip handelt es sich um eine Filmkassette mit Linse, Auslöser und etwas Gehäuse. Als Markenname wurde 写ルンです (Utsurundesu) verwendet, übersetzt etwa “sie nimmt wirklich Fotos auf”.

Der Erfolg wurde auch von Kodak war genommen. Zu dieser Zeit hatte Kodak Probleme gegen die starke Konkurrenz von Kodak auf dem japanischen Markt anzukämpfen und Fujifilm nahm nun auch Ziel auf Amerika. Nach dem Erfolg in Japan, wollte nun Fuji die Einwegkameras auch nach Amerika bringen und dies Februar 1987 auf einer Industriemesse ankündigen. Nur wenige Stunden vor der geplanten Ankündigung von Fuji, präsentierte Kodak die Fling.

Im Frühjahr 1987 wurde dann die Fujicolor Quicksnap vorgestellt. Eine Kleinbildkamera für einmalige Nutzung für rund 10 Dollar. Durch die Nutzung des Pocketfilmformats wollte Kodak Kunden gewinnen. Trotz des niedrigeren Preises von 6,95 US-Dollar, konnte die Kamera, auch wegen der niedrigeren Bildqualität, nicht überzeugen. So wurde 1988 eine Kleinbildversion vorgestellt.

Die Kameras gelten als Anfang der Einwegkameras. Die Pocketfilmvariante von Kodak wurde allerdings schon 1989 wieder eingestellt, da Modelle für das Kleinbildformat deutlich beliebter waren. So wurden in den folgenden Jahren unterschiedliche Varianten, mit Blitz, für Unterwasseraufnahmen etc., vorgestellt.

War die Utsurundesu wirklich die erste Einwegkamera? Darüber kann diskutieren. Die Kodak No. 1 aus dem 1888 kam mit einem bereits eingelegten Film. Waren die 100 Fotos aufgenommen, sendete man die Kamera zu Kodak und bekam das entwickelte Filmmaterial und die Kamera, mit frischem Film, zurückgesandt. Das Prinzip ist also im Kern sehr ähnlich zu den 100 Jahre später vorgestellten Modellen.

Funktionen

Das Kameramodell ist mit einem Objektiv ausgestattet, das fest verbaut ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Fokuseinstellungen zu ändern. Eine manuelle Fokussierung auf das Motiv ist nicht vorgesehen. Um eine gute Bildqualität zu gewährleisten, sollte man einen Abstand von mindestens 120 cm zum Motiv einhalten.

Die Belichtung muss extern gemessen werden. Einen Belichtungsmesser hat die Pocketfilmkamera nicht. Die Blende und Verschlusszeit sind fest eingestellt. Eine genaue Angabe zu den Werten gibt es nicht. Häufig findet man bei Einwegkameras Werte von f/8 bei der Blende und 1/100 Sekunde bei der Verschlusszeit. Damit eignet sie sich gut für Aufnahmen bei Tageslicht. Für Innenräume oder Aufnahmen am späten Abend, sollte man zu einer anderen Kamera greifen.

Einen eingebauten Blitz gibt es nicht. Auch ist kein Selbstauslöser oder Stativgewinde vorhandne. Batterien werden fürs Fotografieren nicht benötigt.

Filme für die Kodak Fling

Welche Film benutzt man für die Kodak Fling? In der Kamera befindet sich ein 110-Pocketfilm. Dieses Format zeichnet sich durch seine kompakte Größe aus. Der Film hat eine Empfindlichkeit von ISO 200 und ist für Farbbilder ausgelegt.

Um den Farbfilm zu entwickeln, wird er im C-41-Prozess verarbeitet. Die meisten Fotolabore bieten diesen Service an. Die Abgabe von Farbfilmen zur Entwicklung wird von vielen Drogeriemärkten angeboten. Vorher sollte man aber abklären, ob eine Entwicklung dieses Formats und der Einwegkamera möglich ist.

Weitergespult wird der Film in der Kodak Fling manuell.

Alternativen

Hergestellt wird die Kamera seit langer Zeit nicht mehr. Eine Einwegkamera für das 110-Format gibt es nicht. Es gibt allerdings noch viele Exemplare für das Kleinbildformat. Passende Modelle werden von Ilford, Lomography, Kodak oder auch Fujifilm angeboten.