Minolta Dynax 4

Minolta brachte in den 2000er Jahren die Spiegelreflexkamera Dynax 4 auf den Markt, die durch ihre intuitive Bedienung und zahlreichen Automatikfunktionen punktet, und dennoch einige manuelle Optionen bereitstellt.

Je nach Land war sie unter verschiedenen Modellnamen erhältlich: In Europa wurde sie als Dynax 4 verkauft, in China als Alpha 3 (α-3). In anderen Regionen konnte man sie als Dynax 3 finden – nicht zu verwechseln mit der Dynax 3L. Japanische Fotografen konnten die Kamera als α-Sweet II L (Alpha Sweet II L) erwerben.

Objektive

Die Kamera bietet die Flexibilität, verschiedene Objektive zu verwenden, dank ihres Anschlusses für Wechselobjektive. Eine breite Palette an spannenden Linsen, die mit dem Minolta A-Bajonett kompatibel sind, stehen zur Verfügung und decken die meisten wichtigen Brennweiten ab. Zudem sind Zoom-Objektive im Angebot.

Das eingebaute automatische Fokussierungssystem ist ideal für spontane Fotos. Bei geringem Licht bietet das Fokusierlicht Unterstützung bei der Scharfstellung. Wenn benötigt, kann auch manuell fokussiert werden.

Belichtungsmesser

Ein essentieller Bestandteil dieser Kamera ist der Belichtungsmesser, der mit unterschiedlichen Filmempfindlichkeiten arbeiten kann. Manuell können Empfindlichkeiten von ISO 6 bis ISO 6400 in 1/3 Schritten gewählt werden.

Im automatischen Erkennungsmodus sind Empfindlichkeiten von ISO 25 bis ISO 5000 möglich. Die Erkennung erfolgt über die Kodierung der Filmpatrone. Ist keine solche Kodierung vorhanden, empfiehlt sich die manuelle Einstellung.

Bei Verwendung des Blitzes sind Empfindlichkeiten von ISO 25 bis ISO 1000 nutzbar.

Belichtungseinstellungen

Die Minolta Dynax 4 verfügt über eine Reihe von Belichtungsoptionen, die den Bedürfnissen verschiedener Aufnahmeszenarien und kreativer Wünsche gerecht werden.

Im P-Modus (Programmautomatik) regelt die Kamera sowohl die Blendenöffnung als auch die Verschlusszeit automatisch für eine optimale Belichtung.

Mit dem A-Modus (Blendenvorwahl) hat der Fotograf die Möglichkeit, die Blende manuell zu wählen, wobei die Kamera die Verschlusszeit entsprechend anpasst.

Im S-Modus (Zeitvorwahl) wird das umgekehrt gehandhabt: Der Fotograf legt die Verschlusszeit fest, während die Kamera die Blende anpasst.

Im M-Modus (Manuell) übernimmt der Fotograf die volle Kontrolle über Blende und Verschlusszeit.

Die PA/PS-Modi (Programmierte Blende/Verschlusszeit) bieten eine Kombination aus manueller Steuerung und automatischer Anpassung für bestimmte Aufnahmesituationen.

Zusätzlich zu diesen Belichtungsoptionen stellt die Minolta Dynax 4 fünf Motivprogramme zur Verfügung: Porträt, Landschaft, Makro, Sport und Nachtporträt. Jeder dieser modusspezifischen Programme passt die Kameraeinstellungen an, um optimale Ergebnisse für die jeweilige Aufnahmesituation zu erzielen.

Verschlusszeiten und Blenden

Die Minolta Dynax 4 verfügt über einen elektronisch gesteuerten Schlitzverschluss, der vertikal bewegt wird. Er ermöglicht Verschlusszeiten im Bereich von 1/2000 Sekunde bis zu 30 Sekunden. Zudem bietet die Kamera einen Bulb-Modus für Langzeitbelichtungen.

Die verfügbaren Blendenwerte sind von dem jeweiligen Objektiv abhängig, das eingesetzt wird.

Eingebauter Blitz und Anschlussmöglichkeit für externe Blitze

Die Kamera ist mit einem eingebauten Blitz ausgestattet, der eine Leitzahl von 12 aufweist. Mit einer ISO-Einstellung von 100 kann der Blitz bis zu einer Entfernung von 4 Metern genutzt werden.

Es stehen verschiedene Blitzmodi zur Verfügung, darunter automatischer Blitz, automatischer Blitz mit Reduzierung des roten Augeneffekts, Aufhellblitz und Blitzabschaltung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einen externen Blitz anzuschließen. Die Synchronisationszeit liegt dabei bei 1/90 Sekunde.

Die Minolta Dynax 4 verfügt über einen Selbstauslöser mit einer Vorlaufzeit von 10 Sekunden. Des Weiteren kann ein Kabelauslöser angeschlossen werden, hierfür sind allerdings spezielle Kabeltypen von Minolta, das RC-1000S oder RC-1000L, erforderlich.

Die Kamera bietet auch einen Modus für Mehrfachbelichtungen. An der Unterseite des Gehäuses befindet sich ein Gewinde für die Montage auf einem Stativ.

Mit Abmessungen von 12,7 x 8,7 x 6,05 cm und einem Gewicht von 315 Gramm (ohne Objektiv) ist die Minolta Dynax 4 sehr kompakt für eine Kleinbildkamera mit Wechselobjektiven.

Batterieversorgung der Kamera

Die Minolta Dynax 4 wird mit zwei CR2-Batterien (Amazon*) betrieben, die noch immer leicht auf dem Markt zu finden sind. Die Batterielebensdauer variiert je nach Nutzung. Bei einer Nutzung des Blitzgeräts für 50% der Aufnahmen können die Batterien etwa 14 Filmrollen à 24 Bilder aufnehmen.

Filmarten für die Minolta Dynax 4

Die Minolta Dynax 4 ist kompatibel mit dem 35mm Filmformat. Es gibt nach wie vor eine Vielzahl von 35mm Filmen, die leicht zugänglich sind und mit dieser Kamera verwendet werden können.

Für diese klassische Spiegelreflexkamera aus Japan sind unterschiedliche Filmarten online erhältlich. Beispielsweise können der Ilford Delta 100 (Amazon*) für beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen und der Kodak Gold 200 (Amazon*) für farbenfrohe Bilder verwendet werden. Beide Filme werden in Tests für ihr breites Anwendungsspektrum gelobt.

Farbfilme können im C-41-Prozess entwickelt werden, der in den meisten professionellen Fotolaboren angeboten wird. Auch viele bekannte Drogerien in Deutschland bieten diesen Service an. Für die Entwicklung von Schwarz-Weiß-Filmen ist ein spezieller Schwarz-Weiß-Entwickler erforderlich.

Filmtransport

Die Minolta Dynax 4 verfügt über ein Belichtungsformat im Kleinbildformat von 24 mm x 36 mm. Mit ihrer motorisierten Filmtransportfunktion spult die Kamera den Film nach jeder Auslösung automatisch vor. Sie kann etwa 1,7 Bilder pro Sekunde machen. Sobald der gesamte Film belichtet ist, wird er automatisch in die Patrone zurückgespult, ein Prozess, der etwa 8 Sekunden für einen 24-Bilder-Film und etwas länger für einen 36-Bilder-Film dauert.

Wert auf dem Gebrauchtmarkt

Der aktuelle Wert der Kamera hängt natürlich von der Tatsache ab, dass sie nicht mehr hergestellt wird und nur noch gebraucht erhältlich ist. Ein Exemplar kostet momentan etwa 59,73 Euro. Der tatsächliche Kauf- oder Verkaufspreis kann jedoch abhängig von Zustand, Funktionstüchtigkeit und enthaltenem Zubehör variieren.