×
View this page in English

Voigtländer

Voigtländer, eines der ältesten Unternehmen in der Fotobranche, hat die Geschichte der Fotografie seit seiner Gründung im 18. Jahrhundert maßgeblich geprägt. Gegründet von Johann Christoph Voigtländer in Wien, Österreich, als Hersteller wissenschaftlicher Instrumente, hat das Unternehmen im Laufe der Jahre bahnbrechende Innovationen in der optischen Industrie vorgestellt.

Während viele Unternehmen nur kurzlebige Erfolge in der Branche hatten, stand Voigtländer an vorderster Front der analogen Fotografie. Der erste große Durchbruch kam 1840 mit dem Petzval-Objektiv, einem innovativen Objektivdesign von Josef Petzval, das sich durch seine extrem hohe Lichtstärke auszeichnete. Dieses Objektiv revolutionierte die Daguerreotypie-Porträtfotografie, indem es erheblich kürzere Belichtungszeiten ermöglichte.

Zusätzlich zur Herstellung von Objektiven produzierte Voigtländer auch bahnbrechende Kameras. Sie stellten die erste komplett aus Metall gefertigte Daguerrotypie-Kamera her, ein Meilenstein in der Geschichte der Kameratechnologie.

Mit dem Umzug des Unternehmens nach Braunschweig, Deutschland, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, setzte Voigtländer seinen Innovationskurs fort und wurde zu einem dominierenden Akteur in der Fotografieindustrie. Während des Ersten Weltkriegs, wie viele andere Unternehmen auch, beteiligte sich Voigtländer an der Produktion militärischer Ausrüstung. Aber trotz der wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, die durch die beiden Weltkriege entstanden, blieb das Unternehmen seinem Kerngeschäft der Fotografie treu.

Ein weiteres bemerkenswertes Produkt von Voigtländer war das erste Zoom-Objektiv für die 35mm-Fotografie, das 1959 eingeführt wurde, und die erste 35mm-Kompaktkamera mit eingebautem elektronischem Blitz, die 1965 auf den Markt kam.

Die späten 1960er und 1970er Jahre waren jedoch eine Herausforderung für das Unternehmen. Der Verkauf von Voigtländer an die Carl Zeiss Stiftung und die spätere Integration mit Zeiss-Ikon konnten den Niedergang des Unternehmens in einer sich schnell verändernden Fotobranche nicht aufhalten. Die Produktion von Kameras wurde 1971 eingestellt, was das Ende einer Ära für Voigtländer bedeutete.

Nach der Schließung der Fabrik wurde das Unternehmen in die Optische Werke Voigtländer umgewandelt, an dem sich Carl Zeiss AG, das Land Niedersachsen und der Braunschweiger Kamerahersteller Rollei beteiligten. Als Rollei jedoch 1982 zusammenbrach, übernahm Plusfoto den Namen Voigtländer und verkaufte ihn 1997 an Ringfoto.

In der modernen Zeit, seit 1999, hat das japanische Optik- und Kameraunternehmen Cosina unter Lizenz von Ringfoto GmbH & Co. ALFO Marketing KG Produkte unter der Marke Voigtländer hergestellt und vermarktet.

voigtlaender-brillant-af-mini-schnappschusskamera-bnv.jpg
Voigtländer Brillant AF Mini
Die Voigtländer Brillant AF Mini ist eine Kleinbildkamera aus asiatischer Produktion mit dem legendären Markennamen.
voigtlaender-vf-135-messsucherkamera-bnv
Voigtländer VF 135
Eine Messsucherkamera von Voigtländer, die identisch mit der Rollei XF 35 ist.
voigtlaender-vsl-43-spiegelreflexkamera-bnv
Voigtländer VSL 43
Die Voigtländer VSL 43 ist eine von Cosina gebaute Spiegelreflexkamera mit Pentax K Bajonett.
Die Kameras von Voigtländer