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Messsucherkameras

Eine Messsucherkameras ist eine Kamera mit einer Hilfe für das Fokussieren im Sucher. Die eine der ersten Kameras dieser Art war die Contax II von Zeiss Ikon. Heute noch bekannter sind die Leica Kameras der M-Baureihe. Fast alle Modelle werden manuell von Hand fokussiert.

In den meisten Modelle ist ein Schnittbildentfernungsmesser verbaut. Der Sucher zeigt dabei zwei Bilder, durch das Drehen am Objektiv verändert sich die Position. Wenn die Bilder übereinander liegen und so zu einem verschmelzen, ist das Motiv im Fokus. Manche Modelle oder bei externen Messsuchern muss das Ergebnis noch auf das Objektiv übertragen werden, da keine direkte Verbindung besteht.

Messsucherkameras haben ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera ist der fehlende Spiegel, da der Sucher einer Messsucherkamera nicht mit dem Objektiv verbunden ist. Dadurch gibt es weniger Bewegung und Schwingung in der Kamera und es werden längere Belichtungszeiten bei sinkender Verwacklungsgefahr ermöglicht. Außerdem ist das Motiv konstant durch den Sucher sichtbar und, je nach Modell, ist das Sucherbild noch heller.

Die Nachteile sind durch die Entkopplung zwischen Sucher und Objektiv, die fehlende Kontrolle. Außerdem gibt es Schwierigkeiten bei der Verwendung von Tele-Objektiven, da der entsprechende Sucherrahmen sehr klein wäre und eine präzise Bildkomposition und Scharfeinstellung extrem schwierig machen würde.

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Bild: Alexander Andrews

Diese Kameras wurden im Laufe der Geschichte von vielen berühmten Fotografen verwendet und sind besonders in den Bereichen Straßenfotografie, Dokumentarfotografie und Reisefotografie beliebt.

Henri Cartier-Bresson, der weithin als Vater des modernen Fotojournalismus gilt, benutzte während seiner gesamten Karriere eine Leica Messsucherkamera. Er war bekannt für seine ehrlichen, spontanen Bilder, die das Wesentliche des täglichen Lebens einfingen.

Ein weiterer berühmter Fotograf, der Messsucherkameras verwendete, war Robert Frank, der vor allem durch sein Buch “The Americans” bekannt wurde. Frank benutzte eine Leica Messsucherkamera, um die Menschen und Landschaften der Vereinigten Staaten zu fotografieren, wobei er einen ungeschminkten Blick auf das Land einfing, der sich von allem bisher Dagewesenen unterschied.

Auch Elliott Erwitt, der für seine humorvollen und oft freimütigen Aufnahmen von Menschen und Tieren bekannt ist, hat während seiner gesamten Karriere eine Messsucherkamera verwendet. Seine Arbeiten, die oft das Unerwartete und Absurde einfangen, sind ein Beweis für die Vielseitigkeit und Flexibilität der Messsucherkamera.

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Zorki Junior
Die Zorki Junior ist eine Messsucherkamera und ist die internationale Version der Zorki 10.