Kyocera, ein Name, der tief in den Annalen der Kamerageschichte verankert ist, begann seine Karriere als Keramikhersteller im Jahr 1959 in der historischen Stadt Kyoto, Japan. Ursprünglich als Kyoto Ceramic Co. Ltd. bekannt, wurde das Unternehmen 1982 in Kyocera umbenannt, was eine Reise der Innovation und Diversifizierung symbolisierte, die es in die Bereiche der Kameraherstellung führen sollte. Hier tauchen wir ein in die reiche Geschichte von Kyocera und seine Entwicklung in der Kameraindustrie.
Die Gründung und die Yashica-Übernahme
Der entscheidende Schritt in Richtung Kameraherstellung erfolgte für Kyocera im Oktober 1983 mit der Übernahme der Yashica Company Ltd. Diese Übernahme war nicht nur ein geschäftlicher Schritt, sondern eine tiefgreifende Integration, die die Entwicklung revolutionärer Kameradesigns unter den Marken Yashica und Contax ermöglichte. Darunter waren die Yashica FX-3 und die Contax 159MM. In diese Zeit fiel auch die Geburtsstunde des FX-103-Programms mit manuellem Fokus im Jahr 1985, das sich durch seinen TTL-Blitz und vollständig programmierte Belichtungsmöglichkeiten auszeichnete. Diese Strategie ermöglichte die Koexistenz von Yashica- und Contax-Modellen und ermöglichte Yashica-Besitzern dank der einheitlichen C/Y-Bajonett-Objektivfassung Zugriff auf die hochwertigen Objektive der Contax Zeiss T*-Serie.
Anpassung an die Autofokus-Revolution
Die Mitte der 80er Jahre war eine Zeit intensiven Wettbewerbs und Innovationen in der Kameraindustrie, mit der Einführung der Autofokuskamera Maxxum/Dynax 7000 von Minolta im Jahr 1985. Als die Kamerahersteller um den Wettbewerb kämpften, positionierte Kyocera die Yashica-Reihe geschickt als „preiswert“ neu ‘ Option für angehende Fotografen. Dieser Schritt ging einher mit der Einführung von Kameras der Marke Kyocera für den japanischen Markt und dem Bestreben, in die Produktion von AF-35-mm-Spiegelreflexkameras und -objektiven einzusteigen.
Die Yashica-Linie in der Autofokus-Ära
Der Dezember 1986 markierte einen bedeutenden Meilenstein für Kyocera mit der Vorstellung seiner neuen Reihe von 35-mm-Spiegelreflexkameras und -objektiven mit Autofokus, die hauptsächlich den Namen Yashica für internationale Märkte tragen. Trotz der qualitativ hochwertigen Angebote stand Yashica vor einem harten Kampf gegen etablierte Anbieter und deren umfangreiches Angebot an kompatiblen Objektiven. Selbst die innovative Samurai-Serie, kompakte Spiegelreflexkameras mit einem für die Einhandbedienung optimierten Camcorder-Design, konnte das Blatt nicht ganz wenden. Bemühungen, den Kundenstamm zu halten, wie etwa das Angebot eines 1,6-fach-Telekonverter-Adapters, um ältere Objektive an die neuen Autofokus-Kameras anzuschließen, hatten nur begrenzten Erfolg. 1994 wurde die Autofokus-Spiegelreflexserie von Yashica aufgrund erheblicher Verluste eingestellt.
Einstieg in Kompaktkameras und Digitalkameras
Trotz der Herausforderungen hatte Kyocera mit seinen Autofokus-Point-and-Shoot-Filmkameras einen gewissen Erfolg. Der Höhepunkt war die Einführung der Yashica T4 im Jahr 1992, einer Kompaktkamera mit einem hervorragenden 35 mm/3,5 Carl Zeiss T*-Objektiv und verbesserter Wetterfestigkeit, die sich den Ruf eines zuverlässigen Reisebegleiters erwarb. Kyocera expandierte 1997 auch in den digitalen Bereich und bot Modelle unter den Marken Kyocera, Yashica und Contax an. Ergänzt wurde diese Erweiterung durch die Einführung der Mittelformatkamera Contax 645 AF im Jahr 1999, die Wechselobjektive bot.
Das Ende einer Ära
Nach fast zwei Jahrzehnten in der Kamerabranche beschloss Kyocera, sich zurückzuziehen und kündigte 2005 die Einstellung der Produktion aller Yashica-, Kyocera- und Contax-Kameras an eine Nische und hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck in den Annalen der Kamerageschichte.
