Horizont

Die Horizont ist eine Panoramakamera und Teil der Horizont / Horizon Familie. Sie wurde von 1967 bis 1973 von KMZ in der Sowjetunion gebaut. Unter der Modellbezeichnung Горизонт wurde das Modell in Sowjetunion angeboten. Die Kleinbildkamera war auch unter der Bezeichnung “Kalimar Wide-X”, “Horizont Revue” und “Global-H” auf dem westlichen Markt verfügbar.

Die Art und Weise, wie die Kamera die Panoramabilder aufnimmt, ist eine Besonderheit. Einige Panoramakameras kommen mit einem sehr weitwinkligen Objektiv und schneiden dann einen Teil oben und unten ab, um den Panoramalook zu erzeugen.

Die Horizont funktioniert etwas wie ein Scanner. Der Film liegt dabei gebogen in der Kamera, davor ist die Linse, die während der Aufnahme von einer Seite zur anderen schwingt und so einen 120 Grad Blickwinkel einfängt. Das Prinzip ist der Panorama-Funktion von Smartphones sehr ähnlich, aber es bewegt sich die Linse und nicht die Kamera bzw. das Smartphone.

Der Vorteil dieses Mechanismus ist, dass sich sehr unkompliziert Panoramas erstellen lassen und es keine Probleme bei den Übergängen gibt. So sind auch Aufnahmen ohne Stativ möglich. Ein Nachteil ist allerdings, dass es natürlich eine gewisse Verzögerung gibt. Bewegt sich das Motiv also schneller als die Kamera, taucht es in mehreren Bildbereichen auf.

Die Negative der Fotokamera haben eine Größe von 24 mm x 58 mm. Zum Vergleich, ein normales Bild nimmt normalerweise ungefähr eine Fläche von 24 mm x 36 mm auf einem Kleinbildfilm in Anspruch.

Wie man es sich schon denken kann, ist das Objektiv bei dieser Kamera nicht tauschbar. Die Horizont kommt mit einem “OF-28P”. Die größte Blendenöffnung des Objektivs ist f/2.8 und die Brennweite ist 28 mm. Der Fokus des Objektivs kann nicht verändert werden. Die Naheinstellgrenze ist 100 cm. Beeinflusst werden kann der Bereich des Fokuses durch die gewählte Blende.

Es ist zu beachten, dass diese Kamera nicht über eine Funktion zur Messung der korrekten Belichtung verfügt. Blende und Verschlusszeit müssen selbst eingestellt werden. Hierzu kann man einen externen Belichtungsmesser nutzen oder die Belichtung schätzen. Bei der Verschlusszeit stehen die Werte 1/250 Sekunde, 1/125 Sekunde, 1/60 Sekunde und 1/30 Sekunde zur Auswahl. Bei der Blendenöffnung kann man zwischen f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/11 und f/16 wählen.

Batterien werden fürs Fotografieren nicht benötigt. Alle Funktionen sind mechanisch. Der Filmtransport ist manuell. Vor dem Rücktransport des Films am Ende der Rolle, muss ein kleiner Knopf auf der Unterseite eingedrückt werden. Dann kann der Film zurückgespult werden und die Rolle entnommen werden. Vorher darf die Kamera nicht geöffnet werden.

Auf der Unterseite befindet sich ebenfalls ein Gewinde für ein Stativ. Dies ist gerade bei längeren Belichtungszeiten für klare Bilder notwendig. Auch ein Anschluss für einen Kabelauslöser ist vorhanden.

Filme für die Horizont

Zum Fotografieren mit der Horizont werden ganz normale Kleinbildfilme gebraucht.

Erhältliche Fotofilme für die KMZ-Kamera, die man unkompliziert im Online-Handel bekommt, sind der Ilford XP2 Super (Amazon*) für zauberhafte Schwarzweißaufnahmen und der Kodak Ultramax 400 (Amazon*) für brillante Farbbilder. Beide Filme eignen sich gut für ein breites Feld an Anwendungen. Dies wird ihnen auch in Testberichten bescheinigt.

Die Entwicklung der Filme wird von vielen Laboren angeboten. Hierbei sollte man das Labor informieren, dass es sich um einen Film mit Panoramabildern handelt. Sonst kann es sein, dass die Negative an der falschen Stelle zerschnitten werden.