Diana F+

Die Diana F+ ist eine Mittelformatkamera von Lomography. Die Rollfilmkamera ist aus Plastik, deshalb auch sehr leicht. Lomography bringt öfters Sondereditionen der Plastikkamera zu verschiedenen Anlässen heraus. Inzwischen gibt es mehr als 20 Special Editions der Kamera (Amazon*).

Die Geschichte der Diana

Die Diana wurde 2007 von Lomography präsentiert. Sie ist die Neuauflage, der Diana Kamera.

Die Diana ist eine Plastikkamera aus den 1960ern Jahren. Sie wurde in Hong Kong von der Great Wall Plastic Factory hergestellt. Verkauft wurde sie für ein paar Dollar oder wurde als Werbegeschenk verteilt.

Ausgestattet mit einer einfachen Plastiklinse war die Diana nie für die ernsthafte Fotografie gedacht, deshalb könnte man sie als erste Toycamera bezeichnen. Nach dem Siegeszug des Kleinbildfilms wurde die Produktion der Diana Mitte der 1970er Jahre beendet.

Aufgrund der Nachfrage nach Lomokameras wurde sie von Lomography wieder neu mit vielen neuen Funktionen aufgelegt. Neben der Standardversion in Schwarz und Grün gibt es eine Menge Special Editions der Diana f+. Wie die Alte, wird auch die neue Diana in China gefertigt.

Die Funktionen der Diana F+

Nicht nur das Gehäuse ist aus Plastik gefertigt, auch die Linsen der Diana F+ sind aus Kunststoff. Die Standardlinse besitzt eine Brennweite von 75mm und kann im Gegensatz zur alten Diana ausgewechselt werden.

Sie ist ausgestattet mit zwei Belichtungszeiten, Normal (etwa 1/100s) für den täglichen Gebrauch und einen Bulb-Modus für Langzeitbelichtungen. Beim Bulb-Modus fällt so lang Licht auf den Film, wie der Auslöser gedrückt wird. Dafür besitzt die Diana ein praktisches Zubehör, das sich an der Kamera befindet. Ein kleines Teil aus Plastik wird bei dem Herunterdrücken des Auslösers hereingeschoben und verhindert das dieser wieder nach oben geht und den Verschluss wieder verschließt. Je nach gewünschter Belichtungsdauer kann er mit einem Ziehen entfernt werden und der Verschluss geht zu. So sind einfach Langzeitbelichtungen möglich.

An der Unterseite des Objektivs wird die Blende mithilfe eines Schiebers eingestellt. Zur Auswahl stehen vier Blenden, f/11 (bewölkt), f/16 (teilweise bewölkt), f/22 (sonnig) und eine Lochblende (f/150). Bei der Wahl der Lochblende sind Pinholeaufnahmen möglich, je nach Wunsch kann dafür die Linse entfernt werden oder auch mit ihr fotografiert werden. Die kleinen Wettersymbole sollen bei der Wahl der Blende helfen.

Ohne zusätzlich erhältliches Back bzw. ohne Modifikation kann die Diana nur mit Mittelformatfilmen benutzt werden. Mittelformatfilm oder auch Rollfilm ist größer als Kleinbildfilm und besitzt keinen Kanister, in den er zurückgespult wird. Der Film ist durch ein Schutzpapier geschützt, das an der Rückseite des Films befestigt ist. Er wird in der Kamera von einer Spule zur anderen Spule gespult, ein Rückspulen ist deshalb nicht möglich.

Durch ein kleines Fenster an der Rückseite der Kamera kann die aktuelle Bildzahl überprüft werden und beim Weiterspulen, wie weit man das Rad an der Kameraoberseite drehen muss, um zum nächsten Bild zu kommen. Mithilfe der zusätzlich erhältlichen Rückteile ist es auch möglich in ihr Kleinbildfilme und Sofortbildfilme zu verwenden. Mit etwas Geschick lässt sich ein Kleinbildfilm auch ohne 35mm Back einlegen und belichten.

Im Prinzip kann jeder Mittelformat- bzw. Rollfilm mit der Diana F+ benutzt werden. Ob Schwarzweiß, Dia, gecrosst oder nicht, Farbe oder Redscale ist egal. Man sollte nur etwas auf die Empfindlichkeit des Films achten. Die Diana F+ ist eine lichtschwache Kamera, das heißt, sie braucht viel Licht für gute Bilder.

Um gute Ergebnisse zu bekommen, kann man also entweder nur an sonnigen Tagen fotografieren, einen empfindlicheren Film benutzen oder einen Blitz benutzten. An sonnigen Tagen reicht meist ein Film mit einer Empfindlichkeit von ISO 100, wie der Lomography Color Negative 100 120 (Amazon*), Kodak T-Max 100 (Amazon*) oder Fujifilm Provia 100F.

An bewölkteren Tagen kann es nicht schaden, wen man einen Film mit einer Empfindlichkeit mit min. ISO 400 einlegt. Da bieten sich etwa der Kodak TRI-X 400 (Amazon*), einen sehr gutmütigen Film, der Kodak Portra 400 (Amazon*), oder der Fujifilm Provia 400X, wenn man einen Diafilm bei schlechtem Wetter braucht. Ein Blitz bei schlechtem Wetter und Innenaufnahmen kann auch nicht schaden.

Normalerweise belichtet sie 12 große Bilder auf den Film. Durch eine Maske sind auch 16 Bilder möglich, dann aber nur mit einer Größe von 4.2 x 4.2 cm pro Bild. Panoramaaufnahmen sind auch mit einer Maske möglich. Auch ein Stativgewinde besitzt die Plastikkamera von Lomography.

Der Sucher der Diana F+ ist einfach nur ein Loch zum Durchschauen. Er ist nicht mit dem Objektiv verbunden, deshalb kann er nur eine kleine Vorschau auf das spätere Bild geben.

Die Diana F+ ist nur bedingt für Anfänger geeignet, vor allem die hohen Film- und Entwicklungskosten, verderben den Spaß am Experimentieren und der analogen Fotografie.

Lieferumfang der Diana F+

Die Diana F+ wird, bei der Version mit Blitz, mit dem Diana F+ Flash, Farbfiltern, Handbuch, 4.2 x 4.2 cm Maske, 4.65 x 4.65 cm Panoramamaske und 2 Adapter für den Blitz geliefert.

Auch ein Buch mit Fotos und der Geschichte der Diana ist im Lieferumfang enthalten. Mit den Adaptern für den Blitz lässt sich dieser mit einer normalen Kamera mit Hot Shoe nutzen. Blitze mit Hot Shoe lassen sich mit dem anderen Adapter an der Diana F+ nutzen.

Zubehör für die Diana F+

Instant Back+

Dieses Zubehörteil (Amazon) verwandelt Plastikkamera in eine Sofortbildkamera. Das Instant Back+ wird an die Rückseite der Diana montiert.

Als Film wird der Instax Mini Film (Amazon*) von Fujifilm verwendet. Dieser Film wird immer noch produziert und ist relativ einfach zu bekommen. Ein Filmpack enthält zehn Bilder.

Fotografiert wird ganz normal, wie auch bei der Verwendung des normalen Rückteils. Um an das Sofortbild zu kommen, muss ein Knopf auf der Rückseite betätigt werden, dann schmeißt es das Bild aus. Nach einigen Minuten hält man dann das fertige Bild in der Hand.

Zwei CR2 (6V) Batterien (Amazon*) sorgen für die Stromversorgung, diese sind aber nicht im Lieferumfang enthalten.

Natürlich kann das Instant Back mit dem Diana Zubehör, wie den Linsen, Blitz und dem Splitzer, benutzt werden und auch Doppel- und Mehrfachbelichtungen sind ohne Probleme möglich.

Im Lieferumfang befindet sich neben dem Rückteil auch eine Ausgleichslinse (für korrekte Fokussierung). Auch mit einem Stativgewinde und einem Filmzähler ist dieses Zubehör ausgestattet.

Das Instant Back+ wurde im März 2009 von Lomography vorgestellt. Entwickelt wurde es von Lomography Japan.

35mm Back

Mit dem Diana+ 35mm Back (Amazon) kann in der Diana F+ auch Kleinbildfilm verwendet werden.

Es kann zwischen vier Formate gewählt werden: quadratisch mit belichteten Sprockets, Panorama mit Sprockets, normales Panorama ohne Sprockets und Standard Landschaftsbild.

Zwei Filmzähler zeigen die Bildzahl an. Im Lieferumfang ist neben dem Rückteil auch eine Anleitung und vier Plastikrahmen für die verschiedenen Formaten enthalten.

Wieso sollte man einen Kleinbildfilm in einer Mittelformatkamera benutzten? Neben mehr Bildern pro Film und der Belichtung der Sprockets, ist wahrscheinlich der Hauptgrund, die günstigeren Preise und die größere Verfügbarkeit von Kleinbildfilmen. Dafür biete Lomography dieses Rückteil für die Plastikkamera an.

Durch das kleinere Medium, Kleinbildfilm ist kleiner als Rollfilm, verkleinert sich auch der Ausschnitt des Bildes. So kann es gerne mal passieren das zum Beispiel Köpfe abgeschnitten sind, da der Sucher nicht für dieses Format ausgelegt ist. Auch Effekte wie die Vignettierung oder der Fisheyeeffekt der Dianalinsen kommen mit der Verwendung des Rückteils nicht mehr so zur Geltung.

Wenn man also nur die Diana für Kleinbildfilm benutzen möchte und nie Mittelformatfilm verwenden möchte, kann ein Blick auf die Diana Mini oder Holga 135 nicht schaden, da diese dann wohl die bessere Wahl sind.

Cable Release Collar

Für die Benutzung eines Kabelauslösers ist dieses Zubehör notwendig, da die Diana kein Gewinde für einen besitzt. Hier für gibt es auch eine Lösung, und zwar das Cable Release Collar. Dabei handelt es sich um einen Plastikaufsatz, der an der Kameravorderseite angebracht wird. Nun kann ein normaler Kabelauslöser an der Kamera befestigt werden.

Es wird zwar schon einer mitgeliefert, aber es können auch andere Auslöser verwendet werden.
Damit sind verwacklungsfreie Langzeitbelichtungen und Selbstporträt einfach möglich.
Ein Poster befindet sich ebenfalls im Lieferumfang.

Diana F+ Flash

Wie die Diana ist auch der Blitz (Amazon) der alten Diana aus den 60er Jahren nachempfunden und passt perfekt zur Plastikkamera. Im Lieferumfang befinden sich auch eine Menge Farbfilter, mit diesen lässt sich die Farbe des Blitzes verändern, in dem sie vor den Blitz gesteckt werden.

Versorgt wird das Blitzgerät mit einer normalen AA-Batterien (Amazon*).
Auf der Rückseite des Blitzes befindet sich eine weiße Leuchte. Diese zeigt an, wann der er einsatzbereit ist. Wenn die Leuchte voll leuchtet, kann geblitzt werden. An der Seite der Flashes ist ein kleiner Knopf installiert, mit dem der Blitz manuell gezündet werden kann.

Normalerweise kann er nur mit der Diana F+ und der Diana Mini verwendet werden. Mit einem Adapter lässt er sich aber in einen Blitz für Kameras mit Hot Shoe verwandeln. Die Leitzahl des Blitzes wurde von Lomography nicht veröffentlicht. Der einzige Anhaltspunkt für eine richtige Belichtung ist die Tabelle auf der Rückseite der Kamera.

20mm Fisheye Lens

Diese zusätzlich erhältliche Linse verwandelt die Diana in eine Fisheyekamera (Amazon). Mit ihrem 180 Grad Blickwinkel bannt sie ein kreisrundes Bild auf den Mittelformatfilm.

Sie kommt mit einem Aufstecksucher, der an die Brennweite der Diana+ 20 mm Fisheye Lens angepasst ist. Auch ein Beutel für die Aufbewahrung und zwei Objektivdeckel zum Schutz der Linsen sind dabei.

38mm Super-Wide Lens

Die Diana+ 38 mm Super-Wide Lens (Amazon) für die Diana verfügt über einen 120 Grad Blickwinkel. An einer Kleinbildkamera entspricht die Brennweite etwa einem 25 mm Objektiv.

Die Entfernung wird nicht, wie bei der normalen Linse, vorne im Objektiv eingestellt, sondern durch Drehen am Objektiv. Mit ihr lassen sich Weitwinkelaufnahmen mit einer Unschärfe und Verdunklung in den Ecken machen.

Im Lieferumfang ist ein passender Sucher zum Aufstecken, ein Beutel für die Aufbewahrung und die passenden Objektivdeckel enthalten.

55mm Wide-Angle & Close-Up Lenses

Die Diana+ 55mm Wide-Angle & Close-Up Lenses (Amazon) besteht aus zwei Linsen. Die Brennweite der Weitwinkellinse entspricht an einer 35mm Kamera etwa 34 mm. Die Close-Up-Linse kann vor diese befestigt werden und macht Nahaufnahmen mit einem Abstand von 15 Zentimeter möglich.

Die beiden Linsen sind natürlich aus Plastik. Ein passender Aufstecksucher ist im Lieferumfang enthalten.

110mm Telephoto Lens

Die Diana+ 110mm Telephoto Lens (Amazon) ist ein Teleobjektiv für die Diana F+. Sie kommt mit einem Aufstecksucher, der ein Teil des normalen Suchers abdeckt, um ihn an die Linse anzupassen.

An der Mittelformatkamera hat sie eine Brennweite von 110 mm, an einer Kleinbildkamera wird sie zu einem 200 mm Objektiv. Sie produziert eine Vignettierung, eine Unschärfe zu den Ecken und zeichnet das Bild weich.

Lens Adaptor – Canon Mount

Mit diesem Adapter (Amazon) lassen sich die Diana Linsen auch an einer DSLR von Canon nutzen. Wie auch beim Adapter für die Kameras von Nikon verändert der sich der Ausschnitt je nach Größe des Sensors.

Wenn man z.B. den Fisheyeeffekt bekommen möchte, sollte man die Linse an der normalen Diana F+ nutzen und nicht an der digitalen Kamera, da dieser dort praktisch nicht mehr vorhanden ist.
Da es sich nur um einen einfachen Adapter handelt, gibt es natürlich auch keinen Autofokus.

Lens Adaptor – Nikon Mount

Mit diesem Adapter (Amazon) ist es möglich die Diana Linsen an einer Nikon F SLR Kameras, auch an DSLRs, zu nutzen. Es können alle Plastiklinsen mit dem Diana F+ Lens Adaptor benutzt werden. Der Nachteil liegt darin, das sich das sich durch den kleineren Sensor der Ausschnitt des Bildes verwendet, Stichwort Cropfaktor.

So entspricht die Brennweite bei einem Vollformatsensor oder nur bei einer 35mm SLR wie folgt:

Diana F+ 38mm Super Wide Lens = 72mm

Diana F+ 20mm Fisheye Lens = 38mm

Diana F+ 55mm Close-up & Wide-angle Lens = 105mm

Diana F+ 110 mm Telephoto Lens = 200mm

Das heißt um eine normale Brennweite zu erreichen sollte man die Fisheye Lens benutzen.

Bei einem APS-C Sensor, ist in den meisten DSLRs verbaut, tritt dies noch verstärkter auf.
Die Brennweite der Fisheye Linse, entspricht ungefähr 60 mm, die Super Wide Lens wird schon zu einem 115 mm Teleobjektiv, die Brennweite Close-up & Wide-angle Lens entspricht 170 mm und die Telephoto Lens wird zu einem unglaublichen 320 mm Tele.

Dabei sollte man wissen das sich durch die verschiedenen Formate nicht die Brennweite verändert, sondern sich nur der Ausschnitt verändert.

Beim Kauf sollte man beachten, dass es keinen Autofokus gibt und es bei den Automatikmodi Probleme geben kann, gegebenenfalls muss man die DSLR im manuellen Modus verwenden. Deshalb kann ein Blick in die Anleitung der Kamera nicht schaden.

Splitzer

Der Diana Splitzer (Amazon) wird vor der Linse der Diana, geht nur bei der Standardlinse, befestigt. Damit lässt sich die Hälfte, ein Viertel, Achtel oder nur ein Sechzehntestel des Bilds belichten.

Bei der zweiten Belichtung kann er dann so gedreht werden, dass der Teil von der ersten Belichtung nicht wieder belichtet wird, sondern nur der vorher bedeckte Teil. Mit dem Splitzer ist es zum Beispiel möglich bei der ersten Belichtung nur ein Kopf fotografieren und bei der zweiten Belichtung ein anderer Körper.

Diana+ 75mm Premium Glass Lens

Die Diana+ 75 mm Premium Glass Lens (Amazon) ist eine Glaslinse für die Plastikkamera. Sie hat eine Brennweite von 75 mm.

Das Objektiv besteht aus drei beschichteten Glaselementen. Den Fokus der Linsen muss man, wie auch bei den anderen Linsen, selbst einstellen. Die Naheinstellgrenze liegt bei einem Meter. Verwendet werden kann sie an allen Diana F+ Kameras.

Beispielfotos

Beide Bilder wurde mit dem Lomography Lady Grey B&W 400 120 gemacht. Der Film wurde in Kodak XTOL entwickelt und mit dem Canoscan 9000F digitalisiert.