Lomo LC-Wide

Die Lomo LC-Wide oder Lomo LC-W wurde im Mai 2011 als neuste Innovation in der Welt von Lomography von der Lomographic Society vorgestellt. 3 bis 4 Jahre verging vom Konzept bis zum Produktrelease der Lomo LC-Wide. 

Der aufwendigste Teil des Designprozesses war das Herz der LC-Wide (Amazon), das 17 mm Superweitwinkelobjektiv. Es liefert kontrastreiche und scharfe Bilder mit einer schönen Vignettierung. Geh nah ran heißt die Devise, wie auch mit der Fisheye, bei der Lomo LC-Wide.

Mit einer größtmöglichen Blende von f/4,5 ist das 17mm Minigon 1 Ultra-Weitwinkelobjektiv der Lomo LC-Wide nicht gerade lichtstark, dafür besitzt eine Naheinstellgrenze von nur 40 cm.

Der Name “Minigon 1” ist eine Mischung aus dem Namen der Linse der Lomo LC-A (“Minitar 1”) und der Endung “-gon” von beliebten Weitwinkellinsen (Hologon, Hypergon, Biogon, Distagon, Super Angulon, Flektogon, Topogon). Fokussieren lässt sich sehr schnell, da es nur zwei Fokuseinstellungen (0,4 m bis 0,9 m und 0,9 m bis unendlich) gibt.

Die Lomo LC-Wide verwendet normalen Kleinbildfilm (Amazon*). Farbnegativfilme, Diafilme, Schwarzweißfilme, Redscales oder Lomography Filme sind kein Problem. Wenn das normalen Bildformat eingestellt ist, kann der Film auch bei DM-Markt, Rossmann, Müller und Co. entwickelt werden. Ausgenommen sind Sonderwünsche wie Crossentwicklung und andere Bildformaten, dort kann es Probleme geben.

Neben dem normalen Bildformat (36 x 24 mm), bei dem die Weitwinkellinse besonders zur Geltung kommt, sind auch quadratische Aufnahmen (24 x 24 mm) und halbformatige Bilder (17 x 24 mm) durch das Einlegen einer Maske möglich. Ob die Maske für quadratische Bilder wirklich sinnvoll ist, und die Bilder nicht einfach am Computer geschnitten werden können, muss jeder selbst entscheiden. Das Format kann nur ohne Film in der Kamera gewechselt werden und nicht wie bei der Diana Mini mitten im Film.

Der Sucher der Lomo LC-Wide zeigt nur ein Teil des späteren Bildes, so das Er für das korrekte Komponieren des Bildeseherunbrauchbar ist. Beim Fotografieren sollte man darauf achten, dass man seine Finger nicht vor der Linse bzw. im späteren Bild hat. Orientieren kann man sich an der Erhöhung an der Vorderseite. Die Finger sollte sich an der niedrigsten Stelle befinden, um Finger im Foto zu vermeiden.

Die Superweitwinkelkamera besitzt, wie die Lomo LC-A+, eine automatische Belichtungsmessung. Dieser wird durch drei LR44 (Amazon*) oder A76 Batterien mit Strom versorgt und stellt Blende und Belichtungszeit automatisch ein.

Wie von der Lomo LC-A+ bekannt, ist die Belichtungszeit nicht nach unten begrenzt. Auf die Lomo LC-Wide muss man also in der Nacht nicht verzichten. Der einstellbare ISO-Range ist ebenfalls der gleiche (ISO 100, 200, 400, 800, 1600).

Die Lomo LC-Wide besitzt Anschlüsse für ein Stativ, einen Kabelfernauslöser und einen externen Blitz (z.B Colorsplash Flash oder Diana F+ Flash). Ein Schalter für Doppelbelichtungen bzw. Mehrfachbelichtungen ist an der Unterseite der Kamera verbaut.

Die Lomo LC-Wide wird in einer edlen Holzbox mit einem Kabelauslöser, 2 Rollen 35mm-Film, Batterien, eine Handschlaufe, die Masken für die verschiedenen Formate, einem Lomo LC-A+ Buch, einem Lomo LC-Wide Buch und einer Anleitung. Ihre Maße betragen 108 x 68 x 44,5 mm und ohne Film und Batterie wiegt sie 220 g. Nicht nur vom Aussehen erinnert die LC-Wide an die LC-A+, auch haptisch fühlt sie sich ähnlich an.

Wer sich den Preis von stolzen 349 Euro nicht leisten kann, sollte sich mal die La Sardina (Amazon) anschauen.

Verschiedene Techniken und Formate

Vollformat

Die Masken aus der Lomo LC-Wide entfernen und den Filmtransportregler auf “FF/S” stellen, dann belichtet die LC-Wide auf eine normale Rolle Film 36 Bilder mit je 36 x 24mm.

Quadratisches Format

Für das quadratische Format muss der 24 x 24mm (S) Plastikrahmen eingelegt werden und Filmtransportregler auf “FF/S” stellen. Mit der Maske wird einfach nur ein Teil des Bilds ausgeblendet. Es passen nicht mehr Bilder auf eine Rolle Film, als beim Vollformat.

Halbformat

Wenn die Halbformat Maske eingelegt ist und der Filmtransportregler auf “HF” gestellt ist, belichtet die Lomo LC-Wide die doppelte Anzahl an Bildern auf den Film.

normal 12 Bildern = 24 Half-Frames

normal 24 Bildern = 48 Half-Frames

normal 36 Bildern = 72 Half-Frames

Wenn die Linsenabdeckung halb geöffnet ist, bekommt man einen leichten Vorgeschmack auf das spätere Bild. Mit der Halbformatfunktion kann man kleine Geschichten erzählen mit zwei zusammenhängenden Bildern.

Endlos-Panoramen

Für Endlos Panorama muss der Filmtransportregler auf “HF” gestellt werden ohne die Maske. Nun die Linsenabdeckung noch zur Hälfte öffnen und dann einfach los knipsen. Das Labor sollte dabei den Film nicht schneiden.

Extreme Vignettierung

Für eine extreme Vignettierung muss die Kamera auf Vollformat eingestellt werden und der Objektivdeckel auf “HF” bzw. muss halb geschlossen werden.

Zubehör für die Lomo LC-Wide

Lomography LC-Wide Instant Kit

Mit dem Instant Back hält man die Aufnahmen sofort in der Hand. Für die Nutzung des LC-A Instant Back+ ist das LC-Wide Instant Kit von Lomography (Amazon) notwendig. Es enthält einen extra Sucher und eine Korrekturlinse.

Das Instant Kit verwendet den noch erhältlichen Instax Mini Film (Amazon*) von Fujifilm.

Lomo LC-A+ Krab

Das Unterwassergehäuse (Amazon) für die Lomo LC-A+ kann auch mit der Lomo LC-Wide verwendet werden. Bei der Verwendung der Krab kann auch, durch das Superweitwinkelobjektiv, ein Teil des Gehäuses auf dem späteren Foto sein. Mit dem roten Kunststoffgehäuse sind Tauchgänge bis zu 20 Meter möglich. Das Gehäuse schützt natürlich die Weitwinkelkamera auch vor Regen und schlechtem Wetter.

Die zwei Fokuseinstellungen der LC-W sind ein großer Vorteil gegenüber der LC-A+ (4 verschiedene Einstellungen). Nachdem die Kamera sich im Gehäuse befindet, kann diese Einstellung nicht mehr geändert werden. Da ist es von Vorteil mit einer Einstellung einen weiten Bereich abzudecken.

Beispielfotos